Pleschberger, Sabine; Holzweber, Leonie (2019): Evaluierung der GuKG-Novelle 2016. Fortschrittsbericht. Gesundheit Österreich, Wien.

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Abstract

HINTERGRUND: Die im Jahr 2016 in Kraft getretene Novelle des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG-Novelle 2016) soll zu einer Verbesserung der Einsatzmöglichkeiten des Pflegepersonals und damit zu einer verbesserten Versorgungssituation im Sinne der Gesundheitsreform beitragen. Da eine begleitende Evaluierung der Maßnahmen gesetzlich vorgesehen ist, wurde die GÖG vom BMASGK mit der Evaluierung der GuKG-Novelle 2016 für den Zeitraum von 2017 bis 2023 beauftragt. Gemäß der gesetzlichen Vorgaben ist hierbei bereits bis Ende 2019 ein Fortschrittsbericht an den Nationalrat zum Stand der Arbeiten zu erstellen, die in diesem Bericht dargestellt sind. *** METHODE: Auf Basis der gesetzlichen Grundlagen wurden Fragestellungen für die Evaluation und darauf aufbauend ein Evaluationsdesign entwickelt. Für das Arbeitspaket „Deskriptive Sekundärdatenanalyse der Berufsbildungslandschaft“ wurden Daten der Bildungsstatistik analysiert und aufbereitet sowie Expertendiskussionen mit Vertreterinnen und Vertretern von Bildungseinrichtungen in der Pflege und weiteren Stakeholdern geführt. *** ERGEBNISSE: In Abstimmung mit der Kommission gemäß § 117 Abs. 22 GuKG sowie unter Einholung von An-liegen einer breiten Gruppe von Stakeholdern wurde ein Evaluationsdesign entwickelt, mit dem die Fragestellungen, die sich aus den gesetzlichen Vorgaben ergeben, zielführend bearbeitet werden können.
Die Ergebnisse der Analyse im Bereich der Berufsbildungslandschaft zeigen, dass bei unterschiedlicher Ausgangslage in Hinblick auf Studienplätze an den Fachhochschulen der Auf- und Ausbau seit Inkrafttreten der GuKG-Novelle 2016 in allen Bundesländern voranschreitet. So hat sich die Anzahl der Studienplätze im Studienjahr 2018/19 im Vergleich zum Vorjahr bereits mehr als verdoppelt. Aufgrund der bisher noch niedrigen Absolventenzahlen der PFA-Ausbildung – diese wurde 2016 neu eingeführt – sind über Entwicklungen in diesem Bereich zum aktuellen Zeitpunkt keine fundierten Aussagen möglich. Unterschiedliche Modalitäten bei der Überführung der Ausbildung zur DGKP in den tertiären Sektor innerhalb der Übergangsfrist haben wesentliche Auswirkungen auf eine erfolgreiche Umsetzung der GuKG-Novelle 2016. Die bisherigen Erfahrungen legen nahe, dass sich das Aufrechterhalten beider Zugangswege zur DGKP („Parallelmodell“) für die Etablierung von nunmehr drei GuK-Berufen als hinderlich erweist. *** SCHLUSSFOLGERUNGEN: Eine rasche vollständige Überführung der Ausbildung zum gehobenen Dienst an die Fachhochschulen („Cut-Modell“) in allen Bundesländern wird empfohlen. Das Schaffen von ausreichend Ausbildungsplätzen für DGKP an FH und für PFA an GuK-Schulen innerhalb der gesetzlich vorgesehenen Frist hat vor diesem Hintergrund hohe Priorität. Aufgrund des frühen Stadiums der Evaluierung können die in diesem Bericht präsentierten Ergebnisse lediglich den Status quo im Prozess der Umsetzung der GuKG-Novelle 2016 darstellen.

Item Type: Monograph (Project Report)
Subjects: OEBIG > Gesundheitsberufe und Langzeitpflege
Date Deposited: 22 Jan 2020 07:42
Last Modified: 27 Jan 2020 13:30
URI: https://jasmin.goeg.at/id/eprint/1130