Stürzlinger, Heidi; Hiebinger, Cora; Pertl, Daniela; Traurig, Peter (2009): Computerized Physician Order Entry – Wirksamkeit und Effizienz elektronischer Arzneimittelverordnung mit Entscheidungsunterstützungssystemen. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI), Köln.

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Abstract

Mithilfe von CPOE-Systemen (Computerized Physician Order Entry) geben Ärzte Arzneimittelverordnungen in Krankenhaus oder Praxis elektronisch ein. Meist bieten die Systeme auch Entscheidungshilfen (CDS, clinical decision support). Ziel dieser Systeme ist es, Fehler zu vermeiden, die zu unerwünschten Arzneimittelereignissen (UAE) führen könnten.
Studienergebnisse: Alle in den HTA-Bericht eingeschlossenen Studien berichten von einer geringeren Zahl an Medikationsfehlern bei der Verwendung von CPOE-/CDS-Systemen. Geringfügige Verordnungsfehler (z. B. durch fehlende Angaben) verhindern sie fast völlig, da Vollständigkeit und Lesbarkeit von Verordnungen gewährleistet sind. Inwieweit die UAE-Rate oder die Mortalität durch die Systeme bzw. die Zahl an Verordnungsfehlern beeinflusst wird, ist auf Basis der vorliegenden Daten jedoch nicht zu beurteilen. Weitere positive Effekte sind hingegen bei der Einhaltung von Richtlinien, Kommunikation, Patientenbetreuung und Zufriedenheit der Belegschaft zu sehen.

Alle eingeschlossenen ökonomischen Studien erfolgten aus Krankenhaus-Sicht. Ihre teils widersprüchlichen Ergebnisse blieben aufgrund methodischer Unterschiede schwer vergleichbar. Drei Arbeiten erwarten durch die Einführung eines CPOE-Systems Nettoersparnisse. Anteil daran hätten unter anderem Kosteneinsparungen durch effizienteren Arzneimittelverbrauch, verbesserte Arbeitsabläufe oder geringere Krankenhausverweildauer. Von einer positiven Kosten-Nutzen-Relation für einzelne Krankenhäuser kann dennoch nicht sicher ausgegangen werden, insbesondere da die Ergebnisse nicht generalisierbar sind. Vorausgesetzt, es kommt zu einer UAE-Reduktion, sind aus Sicht des Gesundheitssystems oder volkswirtschaftlich jedoch zusätzliche positive Auswirkungen zu berücksichtigen: etwa die erhöhte Lebensqualität oder ein geringerer Produktivitätsausfall. Hierzu fehlen in der Literatur jedoch quantitative Untersuchungen.

Item Type: Other
Subjects: BIQG > Evidenz und Qualitätsstandards
Date Deposited: 19 Jul 2017 14:52
Last Modified: 22 Sep 2023 11:03
URI: https://jasmin.goeg.at/id/eprint/130