Flaschberger, Edith; Gugglberger, Lisa; Langeland Iversen, Mette; Teutsch, Friedrich (2021): Information der Bevölkerung in der Pandemie. Ergebnisbericht. Gesundheit Österreich, Wien.

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Abstract

HINTERGRUND: Um die Bevölkerung mit pandemierelevanten Informationen zu versorgen, wurden und werden in Österreich wie international verschiedene Strategien angewandt. Ziel des Projekts war es, aus den Erfahrungen insbesondere im ersten Coronajahr 2020 handlungsleitende Empfehlungen zu formulieren, die künftige Informationsstrategien zu außergewöhnlichen Gesundheitsereignissen unterstützen können. ***METHODEN: Es wurde ein Methodenmix angewandt: Ein narrativer Literaturreview für einen Überblick über die internationale wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema wurde in den Datenbanken PubMed, CINAHL und PsychInfo realisiert. Vertreter:innen verschiedener Corona‐Informationsdrehscheiben in Österreich wurden mittels qualitativer Interviews zu ihren Erfahrungen befragt. Zusätzlich wurde eine Recherche durchgeführt, um Informationsinitiativen für vulnerable Gruppen zu identifizieren. In weiterer Folge wurden qualitative Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern dieser Initiativen geführt. Die Ergebnisse sowie erste Empfehlungen wurden in einem Reflexionsworkshop mit Kommunikationsexpertinnen und ‐experten des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit und der Gesundheit Österreich GmbH diskutiert. ***ERGEBNISSE: Im Zuge des narrativen Literaturreviews wurden 141 Artikel eingeschlossen. Die Hauptkategorien, die induktiv gebildet wurden, sind: zielgruppenspezifisches Vorgehen, Risikokommunikation und politische/behördliche Kommunikation sowie Soziale Medien und Falschinformation. Insgesamt wurden 18 qualitative Interviews und drei informelle Gespräche mit österreichischen Vertreterinnen und Vertretern von Corona‐Informationsdrehscheiben bzw. ‐initiativen realisiert. Diese wurden mittels Themenanalyse analysiert. Der Reflexionsworkshop bestätigte die Ergebnisse und ersten Schlussfolgerungen überwiegend. ***EMPFEHLUNGEN: Zentrale Empfehlungen sind ein gemeinsames überinstitutionelles Vorgehen und Bilden von Netzwerken, Verbesserungen der Kommunikationsstrukturen auch innerhalb der Institutionen und die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle für Informationen mit Pandemiebezug. Dabei soll aber gerade auf die Perspektivenvielfalt geachtet werden: zielgruppenorientiertes Vorgehen, Beteiligung der Zielgruppen und die Einbindung von Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachbereiche sind dabei wichtige Aspekte. Die klare, evidenzbasierte Kommunikation nach den Kriterien der Guten Gesundheitsinformation ist ebenfalls empfehlenswert.

Item Type: Monograph (Project Report)
Subjects: OEBIG > Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Gesundheitssystem
Date Deposited: 20 Jun 2022 09:06
Last Modified: 20 Jun 2022 09:06
URI: https://jasmin.goeg.at/id/eprint/2261