Lang, Gert (2022): Wozu Fortbildung in der Gesundheitsförderung? Kompetenzentwicklung, Nutzen und Absichten von Teilnehmenden. Das Gesundheitswesen, 84 (08/09). pp. 875-876. ISSN 0941-3790

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Abstract

HINTERGRUND: Um hochwertige Gesundheitsförderung anzubieten, spielen der Kapazitätsaufbau und die laufende Kompetenzentwicklung nicht zuletzt aufgrund globaler sowie gesundheitlicher Herausforderungen eine entscheidende Rolle. Für die Erlangung notwendiger Schlüsselkompetenzen (Kenntnisse, Fähigkeiten, Wissen) bedarf es entsprechender Aus- und Weiterbildungen. Die Verfügbarkeit von Arbeitskräften mit adäquaten Qualifikationen und laufender Fortbildung stellt daher eine notwendige Bedingung für die Wirksamkeit der Gesundheitsförderung dar. Damit sind Fragen verbunden: Wie entwickeln sich Gesundheitsförderungskompetenzen durch eine einschlägige Fortbildungsteilnahme (weiter)? Wie wird ihre Nützlichkeit für den Transfer und der Motivation zu weiterführender Fortbildung eingeschätzt? *** METHODEN: Der Fragestellung wurde mit Ansätzen zur Trainings- und Transferevaluation im Rahmen eines Pre-Posttest-Designs bei 70 bundesweit durchgeführten Fortbildungsseminaren 2021 nachgegangen. Von n=250 Teilnehmenden (82% weiblich, 59% ≤ 49 Jahre) liegen Längsschnittdaten von standardisierten Online-Fragebögen vor und nach dem Seminarbesuch vor. Abgeleitete Forschungshypothesen wurden mit konfirmatorischen Faktoren- und Strukturgleichungsmodellen überprüft. *** ERGEBNISSE: Die umfassende Erhebung der Gesundheitsförderungskompetenz erfolgte mit einem validierten Selbstbeurteilungsinstrument auf Grundlage des Kernkompetenzrahmens in der Gesundheitsförderung (CompHP-Konzept) mit hoher Messgüte (α=0,94; AVE=0,60). Dabei hängt die Gesundheitsförderungskompetenz vor dem Seminarbesuch von den bisherigen Fortbildungen ab (β=0,19) und fällt nach dem Seminar signifikant höher aus (β=0,67). Die erlangte Gesundheitsförderungskompetenz steht weiters in positiver Beziehung mit dem bewerteten Fortbildungsnutzen sowie mit der Intention, die erworbenen Kompetenzen in die Praxis zu transferieren und weitere Fortbildungen in Zukunft zu besuchen (β=0,16-0,18; jeweils p < 0.05). *** SCHLUSSFOLGERUNGEN: Auf Basis der vorliegenden Ergebnisse und unter Berücksichtigung bekannter Limitationen des Untersuchungsdesigns und von Selbstbeurteilungsinstrumenten können qualitätsgesicherte Fortbildungen in der Gesundheitsförderung maßgeblich zur ganzheitlichen und nachhaltigen Kapazitätsentwicklung bzw. zum Empowerment von Gesundheitsförderungsakteuren beitragen.

Item Type: Article
Uncontrolled Keywords: Gesundheitsförderung; Fortbildung; Kompetenzentwicklung
Subjects: FGOE > Fonds Gesundes Oesterreich
Date Deposited: 22 Sep 2022 07:58
Last Modified: 22 Sep 2022 07:58
URI: https://jasmin.goeg.at/id/eprint/2297