Bereits vor der COVID-19-Pandemie stellte die Sicherstellung eines fairen und nachhaltigen Zugangs zu leistbaren Arzneimitteln zunehmend eine Herausforderung für die europäischen Staaten dar. Etablierte Methoden der Pharmaökonomie und Maßnahmen der Arzneimittelpolitik wurden angesichts ihrer Limitationen hinterfragt, neue Ansätze diskutiert, pilotiert und umgesetzt. Die Sicherstellung des Gleichgewichts im Arzneimittelsektor mittels Stärkung der öffentlichen Behörden, der Generierung und Nutzung von robuster Evidenz, der Kooperation von Ländern untereinander und auf europäischer Ebene sowie Transparenz stellen dabei wichtige Prinzipien dar, deren Bedeutung sich auch während COVID-19 zeigte. Zugleich wurden während der Pandemie Maßnahmen in der Arzneimittelpolitik gesetzt, die zuvor als unrealistisch eingeschätzt worden waren.