Griebler, Robert; Schütze, Denise; Link, Thomas; Schindler, Karin (2023): Ernährungskompetenz in Österreich. Ergebnisbericht. Gesundheit Österreich, Wien.
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Abstract
HINTERGRUND: Eine gesunde Ernährung ist ein maßgeblicher Faktor, damit Menschen langfristig gesund bleiben
können. Neben einem gesundheitsförderlichen Ernährungsumfeld spielen dabei auch die Gesundheitskompetenz (GK) und die Ernährungskompetenz der Bevölkerung eine entscheidende Rolle. Ende 2021 wurden – im Auftrag des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) und finanziert aus Mitteln der „Agenda Gesundheitsförderung“ – erstmals umfassende Daten zur Ernährungskompetenz der Österreicher:innen erhoben. Der vorliegende Bericht fasst die wichtigsten Ergebnisse dieser Ernährungskompetenz‐Befragung zusammen: ***METHODEN: Im Rahmen einer Onlinebefragung wurden bei knapp 3.000 Personen ab 18 Jahren Informationen zur funktionalen GK, d. h. zu basalen Lese‐ und Rechenfertigkeiten (am Beispiel einer Nährwerttabelle), zur ernährungsbezogenen GK und zur Ernährungskompetenz erfasst (Ernährungskompetenz‐Befragung 2021). In diesen Bereichen wurden Scores und Subscores berechnet. Zusammenhänge zwischen soziodemografischen und sozioökonomischen Merkmalen und den abgefragten Kompetenzbereichen wurden mit T‐Tests, Varianzanalysen, Korrelationen und multivariaten Regressionsmodellen untersucht. *** ERGEBNISSE: Der Befragung zufolge weisen rund 36 Prozent der Österreicher:innen ab 18 Jahren eine eingeschränkte funktionale GK auf und können mit Angaben auf Lebensmittelverpackungen nicht adäquat umgehen. In puncto ernährungsbezogener GK erreichen die ab 18‐Jährigen im Durchschnitt 60 von 100 möglichen Punkten. Am einfachsten gestaltet sich das Finden von Informationen (68 Punkte), während vor allem das Beurteilen von Ernährungsinformationen (51 Punkte) und das Anwenden dieser Informationen im Alltag (60 Punkte) große Herausforderungen darstellen. Schwierigkeiten bereitet auch das Verstehen von Angaben auf Lebensmittelverpackungen. In Sachen Ernährungskompetenz erreichen die Österreicher:innen im Durchschnitt 62 von 100
möglichen Punkten. Die größten Herausforderungen bestehen in den Bereichen „Gesünderes auswählen“ (44 Punkte), „Gesundes snacken“ (52 Punkte), „Gesunde Ernährung in Ausnahmesituationen“ (54 Punkte), „Mahlzeiten planen“ (58 Punkte), „Gesunde Vorratshaltung“ (58 Punkte) und in
der Dimension „Versuchungen widerstehen“ (60 Punkte).
In allen drei Kompetenzbereichen (funktionale GK, ernährungsbezogene GK, Ernährungskompetenz) schneiden Männer und Personen mit niedriger formaler Bildung schlechter ab. Bei der funktionalen und ernährungsbezogenen GK zeigt sich zusätzlich, dass Personen ab 65 Jahren größere Schwierigkeiten haben. Umgekehrt schneidet diese Personengruppe bei der Ernährungskompetenz deutlich besser ab. Unterschiede nach Einkommensgruppen (gemessen am monatlichen Netto‐Äquivalenz‐Haushaltseinkommen) sind - zuungunsten der niedrigen Einkommensgruppen - bei der funktionalen GK und bei der Ernährungskompetenz erkennbar.
Item Type: | Monograph (Project Report) |
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Uncontrolled Keywords: | Onlinebefragung, Ernährungskompetenz, Gesundheitskompetenz, Lebensmittelkompetenz, Österreich |
Subjects: | OEBIG > Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Gesundheitssystem |
Date Deposited: | 26 May 2023 18:55 |
Last Modified: | 26 May 2023 18:55 |
URI: | https://jasmin.goeg.at/id/eprint/2850 |