Menschen verbringen einen sehr großen Teil ihrer Zeit in Organisationen – sei es im Laufe ihrer Ausbildung, im Rahmen ihrer Arbeit und Freizeit, in Gesundheitseinrichtungen usw. – und sind dort daher gut erreichbar und ansprechbar. Diese Organisationen haben durch ihre Strukturen und Prozesse einen großen Einfluss auf die Gesundheit von Menschen. Durch die Verwirklichung von Gesundheitskompetenz in diesem Rahmen kann daher ein großer Beitrag zur Steigerung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung geleistet werden. Für Gesundheitseinrichtungen ist es naheliegend, Gesundheitskompetenz in ihre Organisation zu integrieren – sie befassen sich in ihrem Alltag ständig mit Gesundheitsthematiken. Aber auch alle anderen Organisationen wie etwa wirtschaftliche Betriebe, Schulen oder Jugendzentren können Gesundheitskompetenz in ihr Tun und Handeln aufnehmen und damit einen wertvollen Beitrag für die Gesundheitskompetenz ihrer Mitarbeiter/-innen, Kundinnen/Kunden und weiterer Zielgruppen leisten. Dieser Praxisleitfaden wurde von der Arbeitsgruppe „Gesundheitskompetente Organisationen“ (AG GKO) der Österreichischen Plattform Gesundheitskompetenz (ÖPGK) entwickelt. Er soll eine Unterstützung für Führungskräfte, Organisationsentwickler/-innen, Mitarbeiter/-innen in der Personalentwicklung und im Qualitätsmanagement auf dem Weg zu einer gesundheitskompetenten Organisation sein. Es werden hier neun verschiedene Teilprozesse beschrieben, die sinnvoll sind, um Gesundheitskompetenz zu implementieren. Jede Organisation muss dabei ihren individuellen Weg finden. Der Praxisleitfaden ist deshalb bewusst so angelegt, dass er einerseits von verschiedenen Settings verwendet werden kann, andererseits keine bestimmte Abfolge an Schritten vorschreibt, sondern Flexibilität unterstützt.