Nowotny, Monika; Strizek, Julian; Ladurner, Joy (eds.). (2020): Bestandserhebung Anti‐Stigma‐Aktivitäten in Österreich ‐ Teil 1 und 2. Ergebnisbericht und Verzeichnis der Aktivitäten nach Hauptinterventionsebenen. Gesundheit Österreich, Wien.
Bestandserhebung_Anti-Stigma-Aktivitäten in Österreich 2019_Teil 1_bf.pdf
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Bestandserhebung_Anti-Stigma-Aktivitäten in Österreich 2019_Teil 2_bf.pdf
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Abstract
Hintergrund/Aufgabenstellung/Fragestellung:
Das Stigma psychischer Erkrankungen stellt ein komplexes soziokulturelles Phänomen mit weitreichenden gesundheitspolitischen Konsequenzen dar. Im Zuge der Arbeiten am österreichischen Gesundheitsziel 9, „Psychosoziale Gesundheit bei allen Bevölkerungsgruppen fördern“, wurde deshalb die Kompetenzgruppe Entstigmatisierung gebildet, ein Mental‐Health‐in‐All‐Policies‐Expertengremium, das Empfehlungen für ein multistrategisches Vorgehen gegen Stigma in Österreich erarbeiten soll. Als ersten Schritt dazu führte es die vorliegende Bestandserhebung der bereits bestehenden Anti‐Stigma‐Aktivitäten in Österreich durch. *** Methode:
Zur Erfassung der Anti‐Stigma‐Aktivitäten in Österreich wurde ein Erhebungsbogen entwickelt, der von Juni bis September 2019 mittels Schneeballverfahren über ausgewählte Verteiler versandt wurde. Dabei wurde das Themenfeld Entstigmatisierung weiter gefasst, sodass neben den in der Anti‐Stigma‐Arbeit üblichen Bewusstseinsbildungsaktivitäten auch Aktivitäten zum Schutz vor Diskriminierung und zur Inklusion von Menschen mit psychischen Erkrankungen berücksichtigt werden konnten. Die eingelangten Aktivitäten wurden nach Themenschwerpunkten, Interventionsebenen, Zielgruppen, Settings und Bereichen gruppiert und zusammenfassend beschrieben. *** Ergebnisse: Über 200 der gemeldeten Aktivitäten wurden als Anti‐Stigma‐Aktivitäten gezählt. Rund 60 Prozent der Aktivitäten wurden in erster Linie der Interventionsebene Bewusstseinsbildung zugeordnet. Davon waren bei nur einem Drittel der Aktivitäten die Begegnung mit Betroffenen und die Verbreitung von Erfahrungsberichten wichtige Bestandteile der Intervention. Der überwiegende Anteil der eingemeldeten Aktivitäten in Österreich wird von psychosozialen Versorgungs‐ und Gesundheitsanbietern initiiert. Darüber hinaus konnte aber auch eine Reihe von Anbietern außerhalb des Gesundheitssystems erreicht werden, etwa aus den Bereichen Kunst und Kultur, Bildung, Sport, offene Jugendarbeit, Wohnungslosenhilfe und verschiedene Einzelinitiativen. Zwei Drittel der Aktivitäten hatten eine regionale, ein Drittel von ihnen hatte eine überregionale Reichweite. *** Schlussfolgerungen:
Es finden viele Einzelinitiativen zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen in Österreich statt. Internationale Empfehlungen sehen eine Bekämpfung von Stigma auf allen Interventionsebenen vor, die durch Koordination und Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Politik‐ und Gesellschaftsbereichen erreicht werden soll. Die zentrale Einbindung Betroffener stellt dabei den Kern jeder Anti‐Stigma‐Arbeit dar.
Item Type: | Book |
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Uncontrolled Keywords: | Stigma, Diskriminierung, Inklusion, psychische Erkrankung, Erhebung |
Subjects: | OEBIG > Psychosoziale Gesundheit |
Date Deposited: | 01 Oct 2020 15:53 |
Last Modified: | 01 Oct 2020 15:53 |
URI: | https://jasmin.goeg.at/id/eprint/1505 |