Im Zuge der ersten Welle der COVID-19-Pandemie 2020 wurden zahlreiche Maßnahmen gesetzt mit dem Ziel, ausreichend Schutz vor Ansteckung und Erkrankung älterer Menschen zu gewährleisten. Bis Sommer 2021 und darüber hinaus waren in der Folge Maßnahmen wirksam, welche individuelle Einschränkungen zur Folge hatten. Jedenfalls erzeugen die COVID-19-Pandemie und damit assoziierte politische Maßnahmen unterschiedliche Betroffenheiten – auch in Abhängigkeit vom Lebensalter.
Die Frage, wie Maßnahmen gesetzt werden können, um der Verbreitung der COVID-19-Pandemie Einhalt zu gebieten, ältere und hochbetagte Menschen vor einem erhöhten Ansteckungsrisiko zu schützen, und gleichzeitig einer unspezifischen Altersdiskriminierung entgegenzuwirken, zeigt gesellschaftspolitische Spannungsfelder und ethische Herausforderungen auf. Um aus den Erfahrungen für die Zukunft zu lernen, ist es wichtig, die Auswirkungen der Pandemie und der damit einhergehenden Maßnahmen auch gezielt im Hinblick auf die alte und hochaltrige Bevölkerung wissenschaftlich zu untersuchen.
Der vorliegende Bericht präsentiert die Ergebnisse der Studie „Ältere Menschen zwischen Schutz und Selbstbestimmung. Lebensqualität im Alter auch in Krisenzeiten“ (COVALT). Er zeigt auf, wie ältere Menschen die Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie vom Ausbruch bis zum Sommer 2021 wahrgenommen haben und in welcher Weise sie davon betroffen waren. Ziel war es, die Facetten der Lebensqualität im Zusammenhang mit der Coronakrise aus der Perspektive der Betroffenen zu erfassen.