Mittels Trendanalysen auf Basis wiederholt durchgeführter Datenerhebungen (fünf Erhebungswellen zwischen 1994 bis 2020) kann die Entwicklung des Konsumverhaltens psychoaktiver Substanzen von unterschiedlichen Subpopulationen (z. B. auf Basis von Altersgruppen, Geburtskohorten oder der Zugehörigkeit zu ausgewählten soziodemografischen Merkmalen) beschrieben werden. Dabei zeigt sich, dass der Alkohol‐ und der Tabakkonsum über die letzten Jahre bei beiden Geschlechtern deutlich abgenommen hat. Diese Situation erklärt sich dadurch, dass einerseits jüngere Generationen (Geburtskohorten) generell weniger Alkohol und Tabak konsumieren als ältere und andererseits bei allen Geburtskohorten der Konsum mit zunehmendem Alter abnimmt. Der Umstand, dass dieser Rückgang bei unterschiedlichen Geburtskohorten in einem unterschiedlichen Lebensalter einsetzt, deutet auf allgemeine rückläufige Konsumtrends hin. Das Image von „Alkohol als Volksdroge“ manifestiert sich darin, dass sich, abgesehen vom Unterschied zwischen Männern und Frauen und Alterseffekten, keine konsistenten Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen zeigen. Rauchen steht hingegen in einem deutlichen und zeitlich konsistenten Zusammenhang mit niedrigen formalen Bildungsabschlüssen und Cannabiserfahrung wird konsistent häufiger von Personen aus einem höhergebildeten, städtischen Milieu berichtet.