Strizek, Julian; Nowotny, Monika; Antony, Katharina (eds.). (2022): Empfehlungen zur Reduktion direkter Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Zwischenbericht der Kompetenzgruppe Entstigmatisierung. Gesundheit Österreich, Wien.

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Empfehlungen zur Reduktion direkter Stigmatisierung_2022_bf.pdf

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Abstract

HINTERGRUND: Aufgrund der weitreichenden Folgen und der Komplexität des Phänomens Stigma wurde ein bundesweites Expertengremium, die „Kompetenzgruppe Entstigmatisierung“, vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK), dem Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) und dem Dachverband der Sozialversicherungsträger (DVSV) eingerichtet. Diese Kompetenzgruppe soll – einem Mental‐Health‐in‐All‐Policies‐Ansatz (MHiAP) folgend – die Expertise aus Wissenschaft, psychosozialer Versorgungspraxis, Verwaltung, Kultur, Medien und Erfahrungswissen zum Thema bündeln und auf der Basis bestehender Evidenz, orientiert an Best‐Practice‐Beispielen sowie aufbauend auf Bestehendem, ein koordiniertes multistrategisches Vorgehen gegen das Stigma psychischer Erkrankungen in Österreich entwickeln. *** METHODE: In einem ersten Schritt wurde im Jahr 2019 eine Bestandserhebung der Anti‐Stigma‐Aktivitäten in Österreich durchgeführt. Seit 2020 arbeitet die Kompetenzgruppe an einem Empfehlungskatalog: Dabei wird Stigma entlang von vier Ebenen analysiert: Selbststigmatisierung, direkte Stigmatisierung, strukturelle Stigmatisierung und kulturelle Stigmatisierung. Für jede Ebene werden in Arbeitsgruppen mit Unterstützung durch externe Expertinnen und Experten Empfehlungen formuliert, die jeweils in einem eigenen Zwischenbericht veröffentlicht werden. *** ERGEBNISSE: Als Strategie zum Abbau von Stigma auf Ebene der direkten Stigmatisierung wurde die Sensibilisierung bestimmter Zielgruppen ausgewählt: 1. Gesundheits‐ und Sozialberufe, 2. Kinder und Jugendliche sowie Pädagoginnen und Pädagogen, 3. Führungskräfte und Arbeitnehmer:innen, 4. Zielgruppen aus den Bereichen Politik, organisierte Zivilgesellschaft, Verwaltung, Polizei und Gerichte. In vier Arbeitsgruppen wurden insgesamt 19 zielgruppenspezifische Empfehlungen und eine arbeitsgruppenübergreifende Empfehlung formuliert (siehe Überblick). *** SCHLUSSFOLGERUNGEN: Der vorliegende Zwischenbericht richtet sich primär an politische Entscheidungsträger:innen in unterschiedlichen Politik‐ und Verwaltungsressorts. Seine Ergebnisse sollen dort Eingang in politische Strategie‐ und Planungsüberlegungen finden. Sie stehen aber auch Vertreterinnen und Vertretern anderer gesellschaftlicher Bereiche zur weiteren Verwendung zur Verfügung und sind das Ergebnis der Arbeiten der Kompetenzgruppe zur Ebene direkte Stigmatisierung. Der Zwischenbericht dient in weiterer Folge der Kompetenzgruppe als Grundlage für die Entwicklung eines koordinierten multistrategischen Vorgehens, bei dem in einem letzten Schritt eine Auswahl von Maßnahmen aus allen vier Ebenen, von der größtmögliche Synergien zu erwarten sind, getroffen wird.

Item Type: Book
Uncontrolled Keywords: Stigma, Diskriminierung, psychische Erkrankung, Inklusion, Mental Health in All Policies, Strategieentwicklung
Subjects: OEBIG > Psychosoziale Gesundheit
Date Deposited: 22 Sep 2022 08:09
Last Modified: 22 Sep 2022 10:07
URI: https://jasmin.goeg.at/id/eprint/2313