Anzenberger, Judith; Busch, Martin; Klein, Charlotte; Priebe, Birgit; Schmutterer, Irene; Strizek, Julian (2022): Epidemiologiebericht Sucht 2022. Illegale Drogen, Alkohol und Tabak. Gesundheit Österreich, Wien.
Epidemiologiebericht Sucht_2022_bf.pdf
Download (1MB)
Epidemiologiebericht Sucht_2022_Annex_bf.pdf
Download (2MB)
Abstract
HINTERGRUND/FRAGESTELLUNG/METHODEN: Der Bericht betrachtet Sucht und Abhängigkeit in den Bereichen illegale Drogen, Alkohol und Tabak in Österreich. Ziel ist es, u. a. folgende Fragen zu beantworten: Wie viele und welche Menschen sind von Sucht betroffen und welches Konsumverhalten herrscht vor? Der Bericht bündelt zahlreiche Datenquellen, wie z. B. Daten aus Behandlungseinrichtungen und der Todesursachenstatistik. *** ERGEBNISSE: Im Bereich illegale Drogen liegt der risikoreiche Drogenkonsum hauptsächlich bei Opiaten/Opioiden. Diese werden vorrangig mit anderen legalen oder illegalen Suchtmitteln kombiniert. Die Situation wird in den letzten Jahren als stabil eingeschätzt. 2021 ist die Zahl der drogenbezogenen Todesfälle angestiegen. Dies könnte möglicherweise als erster Hinweis auf eine Verschärfung der Drogenproblematik gesehen werden oder als temporäre Folge der Belastungen durch die COVID‐19‐Pandemie.Rauchen ist die am weitesten verbreitete Sucht in Österreich. Etwa jede fünfte Person gibt an, täglich zu rauchen, ein gutes Drittel davon hat vor Kurzem erfolglos versucht, mit dem Rauchen aufzuhören. Tabakrauchen ist in Österreich gemäß aktuellen Schätzungen für 16 Prozent aller Todesfälle verantwortlich. Frauen rauchen nach wie vor etwas seltener und im Durchschnitt weniger Zigaretten pro Tag als Männer, ihr Rauchverhalten hat sich jedoch jenem von Männern über die Jahrzehnte angeglichen. In den letzten Jahren gibt es einen Konsumrückgang bei Kindern und Jugendlichen: Hier hat sich der Anteil der Raucher:innen seit 2002 mehr als halbiert.
Alkohol ist jene psychoaktive Substanz, mit der in Österreich die meisten Menschen Erfahrungen machen. Etwa jede siebte Person in Österreich trinkt in einem gesundheitsgefährdenden Ausmaß, wobei ein solches Verhalten bei Männern doppelt so häufig feststellbar ist wie bei Frauen. Generell lassen sich positive Entwicklungen beobachten: Der problematische Alkoholkonsum, alkoholassoziierte Erkrankungen und Todesfälle sind seit Jahren rückläufig. Auch bei den Jugendlichen zeigt sich insgesamt ein Rückgang des Alkoholkonsums. *** SCHLUSSFOLGERUNGEN/DISKUSSION: Die umfassende Analyse der epidemiologischen Situation und Interpretation aktueller Trends zeigt insgesamt eine stabile Lage der Suchtproblematik. Eine Analyse der Auswirkungen von COVID‐19 auf die Drogenbehandlungen zeigt, dass bestehende Klientenkontakte gut aufrechterhalten werden konnten, dass es jedoch einen Rückgang beim Einstieg ins Behandlungssystem gibt.
Item Type: | Monograph (Project Report) |
---|---|
Uncontrolled Keywords: | Sucht, illegale Drogen, Alkohol, Tabak, Opioide, Substitutionsbehandlung, Mortalität |
Subjects: | OEBIG > Kompetenzzentrum Sucht |
Date Deposited: | 02 Mar 2023 08:41 |
Last Modified: | 02 Mar 2023 08:41 |
URI: | https://jasmin.goeg.at/id/eprint/2504 |