HINTERGRUND: Eine großräumige Versorgungsplanung stößt bei Planungsvorhaben an konkreten Standorten und/oder bei innovativen Versorgungsformen an ihre Grenzen. Darüber hinaus benötigen Anbieter und Leistungsträger solcher Einrichtungen auf den Standort bezogene Eckdaten, um die geplanten Einrichtungen an die lokalen Gesundheitsbedürfnisse anpassen zu können. Im Fall der Neugründung von Primärversorgungseinheiten kommt die gesetzlich definierte Anforderung hinzu, für die geplante Einrichtung ein Versorgungskonzept zu erstellen, das auf einer Analyse der bestehenden regionalen Versorgungssituation basiert. Für diesen Zweck werden daher leicht zugängliche, charakteristische Fallstudien über gesundheits- und versorgungsrelevante Charakteristika einer Region benötigt. ***PROJEKTBESCHREIBUNG: An der GÖG wurde daher ein interaktiver Berichtsgenerator entwickelt, der standortspezifische Regionale Versorgungsprofile Primärversorgung (RVP/PV) für einen Standort und das umliegende Gebiet (basierend auf Reisezeiten im Straßen-Individualverkehr) erstellt. Als Grundlage dient ÖGIS, das österreichische Gesundheitsinformationssystem. Der Kerninhalt ist ein Indikatorensystem aus 35 Indikatoren, das in mehreren Stufen unter Einbindung von Expertinnen/Experten entwickelt wurde. Neben den Indikatoren enthalten die RVP/PV einen einleitenden Text, Definitionen, eine Karte, eine grafische und tabellarische Darstellung aller Indikatorwerte, die auch die Anzahl der Dienstleistungsanbieter (z.B. Apotheken, Arztpraxen, Pflegeheime) im Einzugsgebiet umfasst. In regelmäßigen Abständen wird ein Feedback von Anwender:innen zu technischen und inhaltlichen Aspekten eingeholt.*** EMPFEHLUNGEN: So, wie Kennzahlen- und Indikatorensysteme auch in anderen Bereichen genutzt werden, um einen Sachverhalt umfassend abzubilden, hat sich herausgestellt, dass ein Indikatorensystem in Form eines regionalen Versorgungsprofils zur Versorgungsbedarfsanalyse und für die Konzeption besonderen Versorgungsformen an einem spezifischen Standort genutzt werden kann. Die GÖG entwickelt daher gegenwärtig auch Regionalprofile für andere Versorgungsformen.