Mathis-Edenhofer, Stefan; Maier, Gunter (2022): Regionalisierte Indikatorensysteme für die Konzeption innovativer Versorgungsformen. 21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, 5. Oktober 2022, Potsdam.
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HINTERGRUND: Die Planung innovativer Versorgungsformen hängt von zahlreichen auf den Standort bezogenen Eckdaten ab, die es Betreibern ermöglicht, die Einrichtungen auf Fördervoraussetzungen, Refundierungsmodelle oder gesetzliche Anforderungen auszurichten. Im österreichischen Primärversorgungsgesetz ist etwa ein Versorgungskonzept vorgesehen, das auf einer Analyse der bestehenden regionalen Versorgungssituation basiert. Ein ähnlicher Ansatz soll bei der österreichischen Förderstelle für Gesundheitsförderung datenbasiert regionale Charakteristika identifizieren und in Calls und Entscheidungen einfließen lassen. Auch im Zuge der Umsetzung von Community-Nursing-Pilotprojekten sind Informationen zu lokalen Bedarfen und zur Versorgungssituation notwendig. Für diese Zwecke werden leicht zugängliche Fallstudien über gesundheits- und versorgungsrelevante Charakteristika eines Standorts benötigt. Die klassische Gesundheitsberichterstattung kann diese Aufgaben nicht erfüllen, da diese regional zu grob auflöst. *** METHODE: Das Autorenteam stellt eine neue Methode in Form eines interaktiven Fallstudiengenerators vor, der regionale Versorgungsprofile (RVP) für einen spezifischen Standort und das umliegende Einzugsgebiet erstellt. Ein bestehendes nationales Gesundheitsinformationssystem, das umfassende Datenquellen aus dem Gesundheitssektor vereint, dient dafür als Grundlage. Kerninhalt eines RVPs bildet ein Indikatorensystem das für den jeweiligen Anwendungsfall in einem mehrstufigen Verfahren unter Einbindung von Expert:innen erstellt wird. *** ERGEBNISSE: Das automatisiert erstellte Ergebnis sind standortbezogene Fallberichte, die als RVP bezeichnet werden. RVP für Primärversorgung umfassen etwa, neben den Indikatoren und deren Definition, auch einen einleitenden Text, eine Karte, sowie eine grafische und tabellarische Darstellung der Indikatorwerte, die auch die Anzahl der Dienstleistungsanbieter (z.B. Apotheken, Arztpraxen, Pflegeheime) im Einzugsgebiet beinhaltet. Die RVP für Community Nursing sind so konzipiert, dass sie Einblicke in die Versorgungssituation von älteren zu Hause lebenden Menschen ermöglichen und deren Informations-, Beratungs-, Pflege- und Unterstützungsbedarfe beleuchten. Die Indikatoren werden grafisch und in Zahlenwerten dargestellt. *** DISKUSSION: Auf Grund der (kleinräumig) immer besser werdenden Datenlage und des verstärkten Einsatzes von analytischen Tools ist es gelungen, standortspezifische Fallstudien zur regionalen Versorgunglage automatisiert zu erstellen. Drei Versionen von regionalen Versorgungsprofilen wurden bisher entwickelt und werden bereits genutzt. Die Bereitstellung hat bei Anwenderinnen und Anwendern sekundär auch zu einem verbesserten Wissen über bis dato noch ungenutzte Routinedaten geführt. *** SCHLUSSFOLGERUNGEN: Indikatorensysteme in Form von RVP erweisen sich als flexibles und effizientes Instrument der Versorgungsbedarfsanalyse sowie für die Konzeption besonderer Versorgungsformen an einem spezifischen Standort. Die Entwicklungsarbeit für RVP wird daher fortgesetzt.
Item Type: | Conference or Workshop Item (Poster) |
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Subjects: | OEBIG > Planung und Systementwicklung |
Date Deposited: | 03 Mar 2023 12:57 |
Last Modified: | 03 Mar 2023 12:57 |
URI: | https://jasmin.goeg.at/id/eprint/2655 |