Rosian-Schikuta, Ingrid; Ostermann, Herwig; Renner, Anna-Theresa; Vrtikapa, Katerina (2013): Verlagerung von Kataraktoperationen in Tageskliniken. Evidenz, Ist-Stand, Budgetauswirkung. Gesundheit Österreich, Wien. ISBN 978-3-85159-177-4

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Abstract

Zur Realisierung der Finanz- und Versorgungsziele im Rahmen der Reformbestrebungen im österreichischen Gesundheitssystem wird unter anderem eine Verlagerung bestimmter chirurgischer Eingriffe vom stationären in den tagesklinischen Bereich angestrebt. Zu den hierfür aus medizinischer Sicht in Frage kommenden Eingriffen zählt als ein Beispiel die Kataraktoperation, die inzwischen ein Routineeingriff mit guten Ergebnissen hinsichtlich Verbesserung der Sehschärfe, der Lebensqualität und verringerter Sturzgefahr ist.‘
In Österreich stieg die Anzahl der Spitalsaufenthalte im Zuge einer Kataraktoperation in den letzten zehn Jahren von 50.476 (2001) auf 84.321 (2011). Gleichzeitig hat sich der Anteil der tagesklinisch erbrachten Kataraktoperationen in den Krankenanstalten von 1 Prozent im Jahr 2001 auf 48 Prozent im Jahr 2011 erhöht, allerdings ist Österreich von den in vielen Ländern Europas erreichten 90 Prozent „Tagesklinik-Anteil“ noch weit entfernt.

Es wurde eine Budgetauswirkungsanalyse durchgeführt und verschiedene Szenarien berechnet.
Unter der Annahme, dass der Anteil (die Inzidenz) der Kataraktoperationen je Altersgruppe und Geschlecht auf dem Niveau des Jahres 2011 konstant bleibt, aber die tagesklinische Leistungserbringung sowohl im vollstationären Bereich als auch in eigens eingerichteten, organisatorisch getrennten Tageskliniken ab dem Jahr 2013 schrittweise erhöht wird, ergibt die Budgetauswirkungsanalyse nach einem konservativen Berechnungsansatz ein Kostendämpfungspotenzial im Jahr 2016 von 15,5 Millionen Euro bzw. kumuliert bis 2016 von rund 45 Millionen Euro (Preisbasis: 2011) für die öffentlichen Krankenanstalten.
Neben ökonomischen Vorteilen für die Krankenanstalten und für das Gesundheitswesen ergeben sich auch indirekt Vorteile für die Patienten und Patientinnen. So können in Tageskliniken täglich mehr Patienten und Patientinnen behandelt, die Wartezeiten reduziert und stationäre Aufnahmen vermieden werden.

Item Type: Book
Subjects: BIQG > Evidenz und Qualitätsstandards
Date Deposited: 12 Sep 2017 09:28
Last Modified: 01 Jun 2019 17:33
URI: https://jasmin.goeg.at/id/eprint/276