HINTERGRUND: Der Gesundheitssektor ist für rund sieben Prozent des österreichischen CO2‐Fußabdrucks verantwortlich und hat entsprechend dringenden Handlungsbedarf. Ein zentraler Ansatzpunkt für die Klimaneutralität im Gesundheitssektor sind die Gesundheitseinrichtungen. *** METHODEN: Ausgangspunkt sind eine umfassende Literaturrecherche zur Thematik Klimaneutralität im Gesundheitswesen und erforderliche Rahmenbedingungen, eine umfassende Datenanalyse sowie der Austausch mit nationalen und internationalen Netzwerken im Bereich Gesundheit und Klima. Eine weitere zentrale Grundlage sind Gespräche mit Expertinnen und Experten sowie Stakeholderinnen und Stakeholdern im Bereich Klimawandelanpassung, Klimaschutz und Gesundheitswesen über erforderliche Rahmenbedingungen und Motive für die Implementierung von Maßnahmen mit dem Ziel der Klimaneutralität. Es zeigte sich, dass bei Gesundheitseinrichtungen enormer Bedarf an Strategieentwicklung, Expertise, Information, Beratung und professioneller Begleitung besteht, um energie‐ und ressourceneffiziente und klimaschützende Maßnahmen zu integrieren. *** ERGEBNISSE: Es wurde ein Beratungsangebot speziell für Gesundheitseinrichtungen (Krankenanstalten, Primärversorgungseinheiten, Alten‐ und Pflegeinrichtungen, Arztpraxen, Apotheken) entwickelt, um sich
als klimaneutrale Gesundheitseinrichtungen zu etablieren und dafür die erforderliche Expertise, Informationen, Hilfestellungen und Unterstützung über alle Handlungsfelder hinweg aus einer Hand zu erhalten. Die Gesundheitseinrichtungen erarbeiten in der ersten Phase gemeinsam mit der Expertin bzw. dem Experten anhand der zuvor identifizierten klimarelevanten Problem‐ und
Handlungsfelder einen Klima‐Aktionsplan mit konkreten Zielen und Maßnahmen unter anderem für die Bereiche Gebäude, Mobilität, Energie, Ernährungssystem, Ressourceneffizienz, Abfallmanagement und Grünraum. In der zweiten Phase wird die Umsetzung des Klima‐Aktionsplans evaluiert und es werden mögliche Hindernisse sowie hemmende als auch förderliche Rahmenbedingungen identifiziert. Die Ergebnisse der Evaluierung sind die Basis für weitere Entwicklungen und
Empfehlungen sowohl für die betreffende Gesundheitseinrichtung als auch für die Politik.