Anzenberger, Judith; Akartuna, Deniz; Busch, Martin; Klein, Charlotte; Schmutterer, Irene; Schwarz, Tanja; Strizek, Julian (2023): Epidemiologiebericht Sucht 2023. Illegale Drogen, Alkohol und Tabak. Gesundheit Österreich, Wien.

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Abstract

HINTERGRUND, FRAGESTELLUNG UND METOHDEN: Der Bericht betrachtet Sucht und Abhängigkeit in den Bereichen illegale Drogen, Alkohol und Tabak in Österreich. Ziel ist es, u. a. folgende Fragen zu beantworten: Wie viele und welche Menschen sind von Sucht betroffen? Welches Konsumverhalten herrscht vor? Der Bericht bündelt zahlreiche Datenquellen, wie z. B. Daten aus Behandlungseinrichtungen und der Todesursachenstatistik. ***ERGEBNISSE: Im Bereich illegale Drogen liegt der risikoreiche Drogenkonsum hauptsächlich bei Opiaten/Opioiden. Diese werden vorrangig mit anderen legalen oder illegalen Suchtmitteln kombiniert. Basierend auf einer Zusammenschau aller vorliegenden Daten ist die Drogensituation relativ stabil. Bedenklich ist jedoch die rezente Entwicklung bei den drogenbezogenen Todesfällen: Diese sind insgesamt gestiegen, aber auch der Anteil der jungen Verstorbenen (unter 25 Jahren). Die genauen Ursachen hierfür lassen sich aus den Daten des Drogenmonitorings (Suchtbehandlung, Prävalenzschätzungen, Anzeigen nach SMG, gesundheitsbezogene Maßnahmen, Spitalsentlassungsdiagnosen) nicht ableiten, mögliche Erklärungen wären beispielsweise: riskanteres Konsumverhalten, Veränderung der Reinheit von Substanzen, eine neue Gruppe von Betroffenen oder Auswirkungen der Coronapandemie. Rauchen ist die am weitesten verbreitete Sucht in Österreich. Etwa jede fünfte Person raucht täglich. Tabakrauchen ist in Österreich gemäß aktuellen Schätzungen für 16 Prozent aller Todesfälle verantwortlich. Der Konsum neuer Nikotinprodukte nimmt zu. Bei Erwachsenen sind es in erster Linie elektronische Inhalationsprodukte, wie E‐Zigaretten und Tabakerhitzer, bei Jugendlichen Nikotinbeutel. Bei Jugendlichen hat sich der Anteil der Rauchenden seit 2002 mehr als halbiert. Alkohol ist jene psychoaktive Substanz, mit der in Österreich die meisten Menschen Erfahrungen machen. Etwa jede siebte Person in Österreich trinkt in einem gesundheitsgefährdenden Ausmaß, wobei ein solches Verhalten bei Männern doppelt so häufig feststellbar ist wie bei Frauen. Generell lassen sich positive Entwicklungen beobachten: Der problematische Alkoholkonsum, alkoholassoziierte Erkrankungen und Todesfälle sind seit Jahren rückläufig. Auch bei den Jugendlichen zeigt sich insgesamt ein Rückgang des Alkoholkonsums. ***SCHLUSSFOLGERGUNEN UND DISKUSSION: Die umfassende Analyse der epidemiologischen Situation und Interpretation aktueller Trends zeigt insgesamt - mit Ausnahme der drogenbezogenen Todesfälle - eine relativ stabile Lage der Suchtproblematik. Tabakrauchen nimmt längerfristig stark ab, jedoch erhöht sich der Konsum neuer
Nikotinprodukte. Der problematische Alkoholkonsum nimmt leicht ab.

Item Type: Monograph (Project Report)
Subjects: OEBIG > Kompetenzzentrum Sucht
Date Deposited: 06 Feb 2024 08:28
Last Modified: 06 Feb 2024 08:28
URI: https://jasmin.goeg.at/id/eprint/3371