Plunger, Petra; Wosko, Paulina; Schlee, Lisa; Rohrauer-Näf, Gerlinde (2023): Handlungsfelder, Potenzial und Entwicklungsperspektiven für gesundes Altern in der Kommune. Kommunale Gesundheitsförderung und Caring Communities. Gesundheit Österreich, Wien.

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Abstract

HINTERGRUND: Kommunale Gesundheitsförderung für gesundes Altern hat sich in Österreich etabliert: Es gibt eine Reihe von Organisationen, die Projekte umsetzen, und Netzwerke wie die Gesunde Gemeinde in den Bundesländern und das Netzwerk Gesunde Städte. Gesundes Altern ist auch in der Gesundheitsförderungsstrategie und in den Gesundheitszielen Österreich verankert. In den letzten Jahren sind einige weitere Initiativen und Programme entstanden, die im kommunalen Setting ansetzen und/oder das Thema gesundes Altern behandeln, wie z. B. Caring Communities, Community Nursing, Social Prescribing, und Gesundheitsförderung in der Primärversorgung. Auch Initiativen zur Förderung des freiwilligen Engagements spielen eine wichtige Rolle. Um kommunale Gesundheitsförderung für gesundes Altern nachhaltig zu stärken, hat das Kompetenzzentrum Zukunft Gesundheitsförderung ein Modell auf Basis von Umsetzungsprojekten entwickelt und einen Beteiligungs‐ und Stakeholderprozess zur Diskussion der strukturellen Verankerung durchgeführt. ***METHODEN: Es wurde eine Projektrecherche in der FGÖ‐Förderdatenbank durchgeführt, eingeschlossen wurden thematisch passende Projekte aus den Jahren 2012-2023 aus den Bereichen kommunale Gesundheitsförderung für gesundes Altern und Caring Communities. 21 Projekte der Initiative “Auf Gesunde Nachbarschaft!”, die einen strukturierten Qualitätssicherungs- und Evaluationsprozess durchlaufen, wurden im Hinblick auf Maßnahmen analysiert. Rückmeldungen der Expertinnen und Experten aus Umsetzungsorganisationen sowie von Lebensweltexpertinnen und ‐experten wurden in zwei Workshops und im Rahmen von Interviews zu den Handlungsfeldern des Modells, zur strukturellen Verankerung von kommunaler Gesundheitsförderung und zur Diversität des Alterns eingeholt. Zusätzlich wurden die Ergebnisse aus Studien zu Entwicklungsthemen einbezogen. ***ERGEBNISSE: Insgesamt konnten 85 Umsetzungsorganisationen identifiziert werden. Diese gliedern sich in Gesundheitsförderungsorganisationen, Trägerorganisationen der Freien Wohlfahrt, kommunale Organisationen und Netzwerke, Sozialversicherungsträger, NGOs und Vereine, Forschungseinrichtungen sowie Interessenvertretungen. Das Modell „Kommunale Gesundheitsförderung für gesundes Altern - Caring Communities“ beschreibt sechs Handlungsfelder: Angebote zur Gesundheitsförderung und Stärkung der Gesundheitskompetenz; gesundheitsfördernde Lebensräume, Einrichtungen und Unternehmen; Nachbarschaftshilfe und Freiwilligenarbeit; Beteiligungs‐ und Entwicklungsprozesse, Förderung des bürgerschaftlichen Engagements und von Sorgenetzen; Drehscheibe zur Vernetzung und Vermittlung von Gesundheits(‐förderungs‐)angeboten sowie Assessment, Daten und Evaluation zur Planung und Steuerung. Maßnahme in diesen Handlungsfeldern fördern insbesondere die soziale Teilhabe und gesundheitsförderliche Bewegung älterer Menschen. Die Diversität des Alterns fließt in die Entwicklung von Maßnahmen ein, sie braucht aber auch auf struktureller und kultureller Ebene Aufmerksamkeit, z. B. im Hinblick auf Alternsbilder. In Österreich haben sich verschiedene Modelle struktureller Verankerung abhängig von der Größe der Kommune (Gemeinde, Stadt) etabliert. Internationale Erfahrungen weisen darauf hin, dass eine gesetzliche Grundlage und eine Verankerung über ein intersektorales, partizipativ arbeitendes Gremium sowie eine langfristige Finanzierung und strategische Planung wesentlich für die strukturelle Verankerung von kommunaler Gesundheitsförderung sind.

Item Type: Monograph (Project Report)
Subjects: FGOE > Kompetenzzentrum Zukunft Gesundheit
Date Deposited: 05 Feb 2024 12:40
Last Modified: 05 Feb 2024 12:40
URI: https://jasmin.goeg.at/id/eprint/3376