Ofner, Tonja; Sagerschnig, Sophie; Scolik, Fiona (2023): „In Summe war es eine Riesenhilfe!“ Evaluation spezifischer Angebote bei psychischen Belastungen im Rahmen der Frühen Hilfen. 26. ÖGPH-Tagung: Vom Wir zum Ich - Vom Ich zum Wir. Braucht es [noch] eine Solidargemeinschaft?, 25. Mai 2023, St. Pölten.

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Abstract

HINTERGRUND: Durch das Nationale Zentrum Frühe Hilfen werden 2022/2023 zwei spezifische Angebote für Mütter mit psychischen Belastungen im Rahmen der Frühen Hilfen evaluiert: eine psychotherapeutische Kurzzeitintervention (Tirol) und eine therapeutische Gruppe (Wien). Ziel ist es, generelle Erkenntnisse über den Bedarf an und Inanspruchnahme von psychosozialen Angeboten zu gewinnen sowie Informationen zum Nutzen der spezifischen Angebote zu generieren. ***METHODE: Die Methoden umfassen u.a. Screening-Instrumente (EPDS, GAD-7, PBQ); teilnehmende Beobachtung der therapeutischen Gruppe (Wien); teilstandardisierte Interviews mit (ehemaligen) Nutzerinnen der Angebote (Müttern) und Behandelnden
(Psychotherapeutinnen/Gruppenleiterinnen); Fokusgruppe mit Familienbegleiterinnen; Online-Erhebung bei (zuvor) von den Frühen Hilfen begleiteten Familien. ***ERGEBNISSE: Die Erhebungen laufen noch, bisher wurden 49 zuvor begleitete Familien, 23 Nutzerinnen, 29 Familienbegleiterinnen und 2 Behandelnde befragt. Ein großer Anteil, der von Frühen Hilfen begleiteten Familien, ist von psychischen Belastungen betroffen. Gleichzeitig fehlt es an ausreichend spezifischen Angeboten für diese Zielgruppe, weshalb die evaluierten Angebote als sehr nützlich angesehen werden. Die Teilnehmerinnen des Angebots in Wien heben z. B. hervor, dass der offene und ehrliche Austausch und die Vernetzung mit „Gleichgesinnten“ in der therapeutischen Gruppe leichter seien als in klassischen Müttergruppen, in welchen die Angst vor Stigmatisierung überwiegen würde. Weitere Ergebnisse werden derzeit erarbeitet und bis zur Konferenz vorliegen. ***SCHLUSSFOLGERUNGEN: Es besteht großer Bedarf an psychosozialen Angeboten in dieser vulnerablen Zielgruppe, v.a. für rasche, niederschwellige Unterstützung. Es ergeben sich jedoch mehrfache Herausforderungen, da in dieser Lebensphase vermehrt Stigmatisierung sowie organisatorische Hürden (z. B. Kinderbetreuung) in der Inanspruchnahme vorliegen. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit von auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe zugeschnittenen psychosozialen Angeboten.

Item Type: Conference or Workshop Item (Lecture)
Subjects: OEBIG > Gesundheit, Gesellschaft und Chancengerechtigkeit
Date Deposited: 12 Mar 2024 08:54
Last Modified: 12 Mar 2024 08:56
URI: https://jasmin.goeg.at/id/eprint/3610