Hintergrund
Im Oktober 2022 wurde im Rahmen des zweiten Treffens des Österreichischen Netzwerks innovativer Klimawandelanpassung für Praktiker:innen auf regionaler Ebene der Startschuss für die Arbeitsgruppe „Gesundheit und Resilienz“ des Klimawandel‐Anpassungsnetzwerks gegeben. Dadurch wird erstmalig in Österreich dem Thema Gesundheit aus der Perspektive der Klimawandelanpassung ein umfassendes Augenmerk geschenkt. Die inter‐ und transdisziplinäre Arbeitsgruppe initiierte einen intensiven Austausch mit insgesamt 27 Personen, vorwiegend aus den Bereichen Klimawandelanpassung, Gesundheit, dem universitären Bereich und der Praxis bzw. der Bundes‐, Länder‐ und regionalen Ebene, sowie eine Zusammenarbeit zwischen dem Klima‐ und Energiefonds und dem Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit an der Gesundheit Österreich GmbH, welches mit der Moderation der Arbeitsgruppe betraut wurde.
Methoden
Die Arbeitsgruppe (AG) traf sich im Zeitraum März bis September 2023 viermal, um nicht nur gemeinsame Ziele der AG zu entwickeln und Inhalte einzugrenzen, sondern insbesondere vier gemeinsam entwickelte Fragestellungen in Form von Arbeitspaketen abzuleiten: Arbeitspaket 1 umfasste eine gemeinsame Definition von Resilienz im Kontext von Gesundheit bei gleichzeitiger Darstellung der vielfältigen Zugangsweisen und Disziplinen in der Arbeitsgruppe. Arbeitspaket 2 hatte zum Ziel, den Status quo des Wissens in den Klimawandel‐Anpassungsmodellregionen (KLAR!) in Österreich zum Thema Gesundheit und Resilienz zu erheben sowie etwaige Wissens‐ und Handlungslücken sowie etwaige Hürden und Bedarfe zu identifizieren. Arbeitspaket 3 befasste sich mit der nachhaltigen Entwicklung der Arbeitsgruppe und Arbeitspaket 4 definierte als Ziel,
die Ergebnisse in einem gemeinsamen – hier vorliegenden – Bericht zu veröffentlichen.
Ergebnisse
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe zeigen folgende zentrale Aspekte für die weiterführende Ausrichtung der Arbeiten bezüglich der Klimawandelanpassung: (1) Die vertiefende Bearbeitung des Themas Klimawandelanpassung unter Berücksichtigung von Gesundheit und Resilienz birgt großes Potenzial, eine breitere Allianz für Aktivitäten der Klimawandelanpassung zu schaffen und soziale Aspekte stärker in den Mittelpunkt von Handlungsoptionen der Klimawandelanpassung zu rücken. (2) Auf Ebene der KLAR!‐Regionen besteht derzeit noch viel Handlungsbedarf, um vorausschauend auf die künftigen gesundheitlichen Auswirkungen der Klimakrise reagieren zu können. (3) Eine Zusammenarbeit zwischen den Bereichen Klima/Umwelt, Gesundheit und Soziales ist unumgänglich, um der Komplexität der Bekämpfung der Klimakrise und der Anpassung an deren gesundheitliche und soziale Auswirkungen gerecht zu werden. Der vorliegende Bericht zeigt die Bedeutsamkeit des Themas und liefert einen interdisziplinären Beitrag zum österreichischen Klima‐Gesundheit‐Resilienz‐Diskurs.