Arif, Tara; Genser, Dieter; Secil, Zuhal (2024): VIZ‐Vergiftungsprävention 2023 Knopfzellenbatterie. Gesundheit Österreich, Wien.
VIZVergiftungsprävention 2023_Knopzellenbaterrie_bf.pdf
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VIZ‐Vergiftungsprävention 2023_Knopzellenbaterrie_Anhang gesamt_nicht barrierefrei.pdf
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Abstract
Hintergrund
Ingestionen von Knopfzellenbatterien stellen insbesondere bei Kindern weltweit ein zunehmendes Problem dar. Die dadurch verursachten Schäden können beträchtlich und potenziell tödlich sein. Das Ausmaß des Problems in Österreich soll eingeschätzt und die Entwicklung von Präventionsmaßnahmen erarbeitet werden. In diesem Zusammenhang wird auch die Gesetzeslage analysiert.
Methode
Zur Darstellung der Situation in Österreich wurden die Anfragen zu Humanexposition mit Knopfzellenbatterien an die VIZ aus den Jahren 2016 bis 2021 ausgewertet. Diese Analyse wurde um Daten des Forschungszentrums für Kinderunfälle des LKH‐Universitätsklinikums Graz ergänzt. Darüber hinaus wurde eine Literaturrecherche in Pubmed und im Internet durchgeführt, um derzeit bestehende Präventionsmaßnahmen zusammenzufassen.
Ergebnisse
In den Jahren 2016 bis 2021 hatte die VIZ 268 fallbezogene Anfragen zu Knopfzellenbatterien mit 260 Betroffenen, wobei die Anrufenden hauptsächlich Laiinnen bzw. Laien (n = 210) waren. Am häufigsten waren Kinder in den ersten drei Lebensjahren (n = 166) sowie ältere Personen ab dem 80. Lebensjahr (n = 35) betroffen. Die Aufnahme erfolgte insbesondere bei Kleinkindern überwiegend akzidentell und oral. Bei den vom LKH‐Universitätsklinikum Graz berichteten Fällen (Beobachtungszeitraum: 2014 bis 2023) steckten vier von 33 Betroffenen die Knopfzellenbatterie in die Nase, die anderen Aufnahmen waren oral. Insgesamt wurden 16 Kinder stationär aufgenommen. In der Literatur und auf Websites mehrerer Organisationen gibt es Präventionsempfehlungen und/oder Verhaltensmaßnahmen für Unfälle mit Knopfzellenbatterien.
Schlussfolgerungen
Die Daten zeigen, dass insbesondere Kleinkinder die primäre Zielgruppe für Präventionsmaßnahmen sein müssen. Eine weitere Risikogruppe stellen ältere demente Personen dar. Zur Verminderung des Risikos in Österreich sollten gesetzliche Maßnahmen betreffend die Sicherheit von Verpackungen (Warnungen, zusätzliche QR‐Codes) getroffen werden. In Zusammenarbeit mit präventionsorientierten Organisationen sowie der Industrie könnten Informationskampagnen gestartet werden. In Analogie zu anderen Ländern kann ein „Button Battery Awareness Day“ die Öffentlichkeit generell auf die potenzielle Gefahr von Knopfzellenbatterien aufmerksam machen.
Item Type: | Monograph (Project Report) |
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Subjects: | OEBIG > Vergiftungsinformationszentrale |
Date Deposited: | 03 Sep 2024 14:21 |
Last Modified: | 01 Oct 2024 12:33 |
URI: | https://jasmin.goeg.at/id/eprint/3821 |