Hintergrund/Aufgabenstellung/Fragestellung
Die physiotherapeutische Versorgung Österreichs, insbesondere jene durch Wahlphysiotherapeutinnen und ‑therapeuten, ist wenig beschrieben. Zwar existieren Daten zu Standorten eben
solcher Praxen, allerdings geben sie keine Auskunft über etwaige Versorgungswirksamkeiten. Um die Versorgungswirksamkeit erheben zu können, galt es diese Datenlücke zu schließen.

Methode/Methoden
Es wurde ein Onlinefragebogen entwickelt und über Physio Austria an die Mitglieder des Berufsverbands disseminiert. Die Umfrage war von 2. 2. 2024 bis 4. 3. 2024 zugänglich. Physio Austria versandte eine Woche vor Ablauf der Bearbeitungsfrist eine Erinnerung per Newsletter. Insgesamt wurden 2661 Fragebögen retourniert, von denen 1462 ausgewertet werden konnten.

Ergebnisse
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Wahlphysiotherapie für die befragten Berufsangehörigen das bevorzugte Modell ist, ein Kassenvertrag wird wenig in Anspruch genommen. Bei den
Gründen dafür werden finanzielle Nachteile genannt, die Höhe der Kassentarife müsste erhöht werden, zumindest auf den Wahltarif, den der Großteil der Physiotherapeutinnen und ‑therapeuten verrechnet. Bei der Detailauswertung wurde ersichtlich, dass auch organisatorische Gründe gegen
einen Kassenvertrag sprechen, so ist zum Beispiel das Anbieten von Hausbesuchen nicht sehr attraktiv und müsste ebenfalls entsprechend honoriert werden.

Schlussfolgerungen/Empfehlungen/Diskussion
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass speziell im wahltherapeutischen Bereich weitere Versorgungsdaten erhoben werden sollten. Die direkte Einreichung von Honorarnoten bei den zuständigen Krankenkassen wäre, wie im wahlärztlichen Bereich mittlerweile möglich, auch im therapeutischen, hier speziell im physiotherapeutischen Bereich, eine sinnvolle Maßnahme, um die Verfügbarkeit von Versorgungsdaten zu steigern.