Gugglberger, Lisa; Sax, Gabriele; Arbeitsgruppe 4 des ÖGD Reformprojektes (2024): ÖGD neu – Arbeitspaket 4 – Vorschlag für Personalstruktur auf Ebene der Bezirksverwaltungsbehörden. Gesundheit Österreich, Wien.

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Abstract

Hintergrund/Aufgabenstellung/Fragestellung
Die Corona Pandemie zeigte großen Handlungsbedarf im ÖGD auf. Daher wurde im Auftrag des BMSGPK und in Abstimmung mit den Bundesländern der ÖGD‐Reformprozess wiederaufgenommen – mit dem Ziel, den ÖGD zu modernisieren, um für die Herausforderungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit besser gerüstet zu sein. Im 4. Arbeitspaket des Reformprozesses sollte eine „ideale“ und resiliente Personalstruktur für Gesundheitsämter in Bezirken und Magistraten erarbeitet werden. Diese sollte auch eine multiprofessionelle Ausrichtung der Gesundheitsämter berücksichtigen.

Methoden
Um die Fragestellungen in Arbeitspaket 4 bestmöglich zu beantworten, wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Die Arbeitsgruppe bestand aus Vertreter:innen aus Gesundheits- und Personalabteilungen der Länder; die Mitglieder wurden vom Lenkungsausschuss nominiert. Um Grundlagen für den Vorschlag einer ‚idealen‘ Personalstruktur zu ermitteln, wurden pro Bundesland zwei bis drei Gesundheitsämter vorgeschlagen, in denen eine Datenerhebung stattfinden sollte. Dafür wurde
ein Excel-Erhebungsbogen entwickelt, der an die Fallbezirke geschickt wurde. Insgesamt 17 von 19 ausgeschickten Erhebungsbögen wurden retourniert. Diese wurden auf verschiedene Arten qualitativ und quantitativ ausgewertet.

Ergebnisse
Die Ergebnisse werden entlang dreier Unterkapitel beschrieben: 1. Aufgabenprofil – hier wird beschrieben, welche Aufgaben aus Sicht der Arbeitsgruppe unbedingt bzw. wünschenswert auf BVB-Ebene wahrzunehmen sind. Weiters wird das Mitwirkungs- und Verlagerungspotenzial behandelt, das heißt, ob die Aufgabenwahrnehmung zwingend eine Amtsärztin / einen Amtsarzt erfordert. 2. Berechnungen zur Personalstruktur: es wurden einerseits die Einschätzung zum derzeitigen Arbeitsaufwand (in Stunden pro Monat pro Aufgabe = Ist) der Fallbezirke sowie andererseits die für eine qualitätsvolle Aufgabenwahrnehmung benötigten Stunden (Soll) der Fallbezirke verglichen. 3. Qualitative Ergebnisse über den Einsatz verschiedener Berufsgruppen, die Aufgaben die mehr Stunden benötigen würden sowie Aufgaben, die an externes Personal vergeben wurden.

Schlussfolgerungen/Empfehlungen/Diskussion
Im Kapitel 4 des Berichts werden Vorschläge für die Bezirks- und Magistratsebene beruhend auf dem Mittelwert der Ist-Stunden plus 20 % gemacht. Für die Bezirksebene wird vorgeschlagen, dass es pro 100.000 EW drei Vollzeitäquivalente AÄ und
zwei Vollzeitäquivalente Gesundheitsberufe gibt. Für die Verwaltung soll es gleich viele VZÄ wie ÖGD Gesundheitspersonal (AÄ und Gesundheitsberufe) geben, somit fünf VZÄ. Im Bereich der Verwaltung könnten auch SHDs zur besseren Unterstützung eingesetzt werden. Unabhängig von der Bezirksgröße braucht es aber in jedem Fall zumindest ein Vollzeitäquivalent AÄ und ein Vollzeitäquivalent weiteres Gesundheitspersonal, und somit zwei VZÄ Verwaltungspersonal / SHD), damit auch kleine Bezirke gut ausgestattet sind. Für die Magistratsebene wird vorgeschlagen, dass es pro 100.000 EW 3,5 Vollzeitäquivalente Amtsärztinnen/Amtsärzte und fünf Vollzeitäquivalente Gesundheitsberufe gibt. Für die Verwaltung gilt, dass es gleichviele Vollzeitäquivalente wie Amtsärzte plus Gesundheitspersonal gibt, d.h. eins zu eins Verwaltung zu medizinischem und Gesundheits-Personal. Unabhängig von der Größe des Magistrats braucht es aber in jedem Fall – wie auf Bezirksebene - zumindest ein Vollzeitäquivalent Amtsarzt/Amtsärztin und 1 Vollzeitäquivalent weiteres Gesundheitspersonal, damit auch kleine Städte halbwegs gut ausgestattet sind.

Item Type: Monograph (Project Report)
Subjects: OEBIG > Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Gesundheitssystem
Date Deposited: 24 Jan 2025 09:51
Last Modified: 24 Jan 2025 09:51
URI: https://jasmin.goeg.at/id/eprint/4192