Hintergrund
Die COVID-19-Pandemie zeigte Grenzen und Schwachstellen im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) auf. Im November 2021 ersuchten die Bundesländer den Bund, den ÖGD-Reformprozess, der seit 2017 stillstand, wieder aufzunehmen, mit den Zielen, ein zeitgemäßes Bundesgesetz über den ÖGD zu beschließen, ein attraktives (amts-)ärztliches Berufsbild mit einer Fachärztin bzw. einem Facharzt für den ÖGD zu entwickeln und die ausbildungsrechtlichen Rahmenbedingungen so anzupassen, dass Ärztinnen und Ärzte auch im ÖGD im Sonderfach Public Health ausgebildet werden können.

Methoden
Das Projekt wurde als partizipativer Prozess aufgesetzt, bei dem sämtliche Aspekte mit den von der Reform betroffenen Akteurinnen und Akteuren diskutiert und erarbeitet wurden. Je nach Thema/Fragestellung wurden weitere (qualitative und quantitative) Methoden eingesetzt. Die Prozesssteuerung erfolgte durch einen Lenkungsausschuss (LA), der aus Vertreterinnen und Vertretern von Bund und Ländern bestand. Da der ÖGD auf Basis von Gesetzen tätig wird und diese z. T. sehr veraltet sind (z. B. Reichssanitätsgesetz aus 1870), wurde parallel eine Expertengruppe Recht eingerichtet, deren Vorsitzender Mitglied im Lenkungsausschuss war. Die inhaltliche Arbeit erfolgte in Arbeitsgruppen, deren Mitglieder durch den Lenkungsausschuss nominiert wurden. Für eine unabhängige Außensicht und um Ideen aus der (inter-)nationalen Forschung einzubeziehen, wurde ein wissenschaftlicher Beirat eingerichtet. Das GÖG-Projektteam war für das Projektmanagement, die literaturgestützte inhaltliche Grundlagenarbeit sowie für die Unterstützung der diversen Gruppen (in Form von Moderation und Ergebnissicherung) zuständig.