Hintergrund
Das Gesundheitsportal www.gesundheit.gv.at bietet Bürgerinnen und Bürgern qualitätsgesicherte Gesundheitsinformationen sowie Zugang zur elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) und zum elektronischen Impfpass. Aktuelle Entwicklungen wie die eHealth-Strategie oder etwa im Bereich der Zielsteuerung-Gesundheit bieten für das Gesundheitsportal Möglichkeiten sowie Herausforderungen. Der vorliegende Bericht soll dem Auftraggeber und Herausgeber des Gesundheitsportals, dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK), Entscheidungsgrundlagen für die zukünftige Ausrichtung des Gesundheitsportals bieten – vor allem in inhaltlicher Hinsicht. Eine Userumfrage unter den Nutzerinnen und Nutzern des Gesundheitsportals über einen Onlinefragebogen steht dabei im Zentrum.

Methode
Im Mittelpunkt des Projekts stand die Evaluierung der Website www.gesundheit.gv.at. Für die Fragebogenentwicklung wurden in einem ersten Schritt Themenblöcke herausgearbeitet, die sich unter anderem an standardisierten Tools orientieren. Diese bildeten die Grundlage für die Ausarbeitung der Fragen. Der entwickelte Fragebogen wurde einer Pretestung zur Verständlichkeit unterzogen und anschließend diesbezüglich optimiert. Die Umfrage fand vom 3. Juni 2024 bis zum 2. August 2024 online über LimeSurvey statt. Die Angaben von 607 vollständig ausgefüllten Fragebögen flossen in die Auswertung ein. Die Daten wurden mit dem Programm „R“ deskriptiv statistisch und korrelativ ausgewertet. Die Antworten in den Freitextfeldern wurden
qualitativ, angelehnt an die „Inhaltsanalyse nach Mayring“, ausgewertet. Ergänzend fand zudem eine extern beauftragte Suchmaschinenoptimierungsanalyse (SEO-Analyse) statt.

Ergebnisse und Key Messages
Die Umfrage erreichte alle Altersgruppen und Bildungsschichten. Am häufigsten sind Personen im Alter zwischen 30 und 79 Jahren in der Userbefragung vertreten. Rund 95 Prozent der Teilnehmer:innen gaben an, in Österreich zu wohnen. 48,9 Prozent der Befragten gaben als Geschlecht „weiblich“, 50,6 Prozent „männlich“ und 0,2 Prozent „divers“ an. Fast die Hälfte besucht die Website mehrmals pro Monat. Überwiegend wurde angegeben, dass die Website privat genutzt wird (87,5 %). Die befragten User:innen hatten unterschiedliche Ziele beim Besuch der Website. Zu den Top 3 zählten dabei: Wissen erweitern, Befunde und Fachbegriffe verstehen. Die Mehrheit der Befragten findet die Informationen auf der Website verständlich sowie nützlich und würde diese weiterempfehlen. Die Teilnehmer:innen hatten allgemein einen positiven Eindruck von der Website. Sie konnte besonders durch Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit punkten. Jedoch besteht der Wunsch nach mehr Innovation auf der Website. Zu den Top 3 der Wünsche für weitere Inhalte des Gesundheitsportals zählten: Anlaufstellen (etwa Beratungsstellen, Kliniken), einfach formulierte Texte und Grafiken bzw. Bilder. Knapp mehr als die Hälfte der Befragten (55 %) wünschen sich zudem eine Onlinesuche nach Gesundheitsberufen sowie eine Sammlung geprüfter Gesundheits-Apps (53 %). Der Wunsch nach einer ansprechend gestalteten Druckmöglichkeit wurde von 48 Prozent der Teilnehmer:innen geäußert. Auf die Frage nach mehr eHealth-Angeboten wurden am häufigsten genannt: Unterlagen für die Nachsorge bei Erkrankungen, zu Befunden passende Gesundheitsinformationen sowie für die Person verständliche Befunde. 18,9 Prozent würden Informationen der Website in weiteren Sprachen bevorzugen oder benötigen. Neben Englisch (20,2 %) wurde Türkisch (9,2 %), Kroatisch (8,6 %) sowie Serbisch (7,5 %) am häufigsten angegeben.

Schlussfolgerungen und Ausblick
Die Ergebnisse der Userumfrage sollten in einen breiteren Kontext gebracht werden, der auch künftige strategische Ausrichtungen des Gesundheitsportals miteinschließt. In der Folge sollten konkrete Maßnahmen und Prioritäten abgeleitet werden, um das Angebot von www.gesundheit.gv.at usergerecht weiterzuentwickeln und als Best-Practice-Modell eines nationalen Gesundheitsportals zu nutze.