Grabenhofer-Eggerth, Alexander (2024): Psychosoziale Gesundheit – Mental Health-Strategie für Österreich. ARGE Suchtvorbeugung Brennpunkttagung, 16.Oktober 2024, Salzburg.
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Psychosoziale Gesundheit – Mental Health Strategie für Österreich
Wie in vielen anderen Ländern gibt es auch in Österreich unterschiedliche mehr oder weniger verbindliche Strategien und Pläne, die die psychische Gesundheit betreffen. Allen voran das österreichische Gesundheitsziel 9 „Psychosoziale Gesundheit bei allen Bevölkerungsgruppen fördern“ und den Zielsteuerungsvertrag Gesundheit. Daneben gibt es beispielsweise die Gesundheitsförderungsstrategie, die Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie, die Suchtpräven-tionsstrategie, die Suizidpräventionsstrategie und den österreichischen Strukturplan Gesundheit. Darüber hinaus gibt es Strategien von EU und WHO und auch noch einige internationale Konventionen die Österreich ratifiziert hat und die (zumindest theoretisch) Auswirkung auf die Gestaltung des psychosoziale Versorgungs- und Präventionsnetzwerkes in Österreich haben (z.B. die UN-Behindertenrechtskonvention oder die Istanbul-Konvention). Die meisten dieser Strategiedokumente wurden von unterschiedlichen Organisationen und Personengruppen erstellt und sind daher bestenfalls bedingt aufeinander abgestimmt.
Die Vielzahl von Strategiedokumenten und Playern führt dazu, dass Bereiche die eigentlich kooperieren bzw. sich ergänzen sollten, sich in der Arbeit im Feld in einer Konkurrenzsituation wiederfinden: Soll sich eine Schule in Zeiten knapper (zeitlicher) Ressourcen für ein Suchtpräven-tionsprogramm entscheiden oder für ein Mobbingpräventionsprogramm oder ein Suizidprä-ventionsprogramm und ist das nicht eigentlich ohnehin alles in Gesundheitsförderungspro-grammen enthalten? Soll „die Kasse“ Hilfesuchenden Psychotherapie, klinisch-psychologische Behandlung oder die Behandlung durch Ärzt:innen mit PSYIII Diplom bezahlen, und wenn ja, wie viele Einheiten im Jahr oder im Leben? Und was soll überhaupt „die Kasse“ bezahlen und was ist nicht eher „dem Sozialbereich“ zuzuordnen und soll daher „vom Land“ bezahlt werden? Aber erspart nicht frühzeitige Beratung spätere Behandlung oder verhindern nicht Möglichkeiten der Tagesstrukturierung Spitalsaufenthalte? Und hängt nicht die Frage wie viele Leute sich in Behandlung begeben wollen auch mit der Frage der Stigmatisierung der Erkrankung und der Frage, ob ich überhaupt erkenne, dass ich ein Problem habe zusammen? Und sollten nicht auch die Erfahrungsexpert:innen (so wie in anderen Ländern) viel mehr eingebunden werden?
Die Antworten auf diese Fragen sind möglicherweise in diversen Strategiepapieren versteckt aber wäre es nicht effektiver alle Player (inkl. Erfahrungsexpert:innen) an einen Tisch zu holen und eine Gesamtstrategie zu entwickeln?
Item Type: | Conference or Workshop Item (Speech) |
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Uncontrolled Keywords: | Strategie, psychosoziale Gesundheit |
Subjects: | OEBIG > Psychosoziale Gesundheit |
Date Deposited: | 20 Feb 2025 10:12 |
Last Modified: | 20 Feb 2025 10:12 |
URI: | https://jasmin.goeg.at/id/eprint/4290 |