Puhm, Alexandra; Strizek, Julian; Nowotny, Monika (2024): Empfehlungen für ein koordiniertes Vorgehen zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen. Bericht der Kompetenzgruppe Entstigmatisierung. Gesundheit Österreich, Wien.

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Bericht_koordiniertes Vorgehen zur Entstigmatisierung_bf.pdf

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Abstract

Hintergrund
Aufgrund der weitreichenden Folgen und der Komplexität des Phänomens Stigma haben das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK), der Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) und der Dachverband der Sozialversicherungsträger (DVSV) ein bundesweites Expertengremium, die „Kompetenzgruppe Entstigmatisierung“, eingerichtet. Diese hat – einem Mental-Health-in-All-Policies-Ansatz (MHiAP) folgend – Expertise aus Wissenschaft, psychosozialer Versorgungspraxis, Verwaltung, Kultur, Medien und Erfahrungswissen zum Thema gebündelt und auf Basis bestehender Evidenz, orientiert an Best-Practice-Beispielen und aufbauend auf Bestehendem, ein koordiniertes multistrategisches Vorgehen gegen das Stigma psychischer Erkrankungen in Österreich entwickelt.

Methode
Die Kompetenzgruppe Entstigmatisierung hat seit 2020 Stigma entlang von vier Ebenen (Selbststigmatisierung, direkte Stigmatisierung, strukturelle Stigmatisierung und kulturelle Stigmatisierung) analysiert und für jede Ebene Empfehlungen formuliert, die jeweils in einem eigenen Zwischenbericht veröffentlicht wurden. Für den vorliegenden Empfehlungskatalog wurden die Empfehlungen der Zwischenberichte nach Handlungsfeldern gruppiert. Die so entstandenen Maßnahmenpakete geben den in den Zwischenberichten verfolgten breiten Ansatz wieder und beinhalten nicht nur Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung, sondern setzen auch an den Rahmenbedingungen und der Angebotsstruktur an, um nachhaltigere Wirkungen zu erzeugen. In einem zweiten Schritt wurden pro Handlungsfeld jene Maßnahmen ausgewählt, bei denen nach Einschätzung der Expertinnen und Experten der größte Handlungsbedarf besteht und in Kombination die größten Synergieeffekte zu erwarten sind und die in den nächsten fünf Jahren umsetzbar sind. Diese ausgewählten Maßnahmen werden als „Startpakete“ für den ersten Umsetzungsschritt in den jeweiligen Handlungsfeldern empfohlen.

Ergebnisse
Aus den insgesamt rund 100 Empfehlungen aus den vier Zwischenberichten wurden neun Maßnahmenpakete in neun Handlungsfeldern gebildet: (1) Legislative, Exekutive, Judikative, (2) Mental Health Advocacy, (3) Gesundheitsversorgung, (4) soziale Absicherung und selbstbestimmtes Leben, (5) Erwerbstätigkeit, (6) Bildung, (7) Medien, (8) Kunst und Kultur und (9) Wissenschaft. Die Startpakete enthalten insgesamt 32 priorisierte Empfehlungen in diesen Handlungsfeldern. Sie adressieren die von den Expertinnen und Experten ausgewählten zentralen Ansatzstellen und Maßnahmen mit dem größtmöglichen Synergieeffekt bei der Beseitigung von Stigma und der Förderung der Inklusion von Menschen mit psychischen Erkrankungen.

Item Type: Monograph (Project Report)
Uncontrolled Keywords: Stigma, Diskriminierung, psychische Erkrankung, Inklusion, Mental Health in All Policies, Strategieentwicklung
Subjects: OEBIG > Psychosoziale Gesundheit
Date Deposited: 06 Mar 2025 12:23
Last Modified: 06 Mar 2025 12:23
URI: https://jasmin.goeg.at/id/eprint/4490