Szabo, Barbara; Wallner, Nina; Osztovic, Selina; Schnabel, Florian; Gollner, Erwin; Lang, Gert; Blum, Michael (2025): Betriebliche Gesundheitsförderung und Nachhaltigkeit gemeinsam gedacht – Ein evidenzbasiertes und theoriegeleitetes Umsetzungskonzept für die Praxis. Planetary Health Konferenz, 17. September 2025, Pinkafeld.
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Hintergrund
Der Erhalt und die Förderung der Gesundheit von Beschäftigten sowie die Erfüllung von Anforderungen rund um das Thema Nachhaltigkeit sind zentrale Zukunftsaufgaben und -herausforderungen für Unternehmen. Dabei ist zu betonen, dass beide Agenden untrennbar miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen. Bisher wurden die Themen Gesundheit und Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz vor allem in Form von Einzelinitiativen miteinander verknüpft. Aufgrund der steigenden Anforderungen an Unternehmen braucht es allerdings wissenschaftlich fundierte Handlungsansätze, die eine systematische Verbindung ermöglichen. Im Mittelpunkt des anwendungsorientierten Forschungsprojektes stand die Frage, welche Chancen und Herausforderungen mit der Verknüpfung von BGF und Nachhaltigkeitsthemen verbunden sind und wie eine Verbindung in Unternehmen konkret vonstattengehen könnte. Ziel war es, ein Argumentarium samt Qualitätskriterien und Praxisanregungen für Betriebe zu entwickeln.
Methode
Hierfür kam ein multimethodisches Forschungsdesign bestehend aus einer umfassenden Literaturrecherche und -analyse, einer Dokumentenanalyse, leitfadengestützten Online-Interviews und einer Online-Fokusgruppe mit Unternehmensvertreter*innen aus Österreich und Deutschland zur Anwendung. Ergänzend wurden iterative Feedbackschleifen eingesetzt, um die Praxistauglichkeit des Argumentariums sicherzustellen.
Ergebnisse
Auf Basis von recherchierten Begriffsdefinitionen sowie theoretischen und konzeptuellen Vorarbeiten wurden Argumente für die Verknüpfung der beiden Themen zusammengefasst. Außerdem wurden 42 Qualitätskriterien für gesunde und nachhaltige Arbeitsplätze sowie konkrete Praxisanregungen im Sinne einer schrittweisen Herangehensweise abgeleitet. Basis für die Entwicklung der Qualitätskriterien bildeten zum einen die ESG-Säulen, zum anderen die drei Qualitätsdimensionen von Donabedian (1988). Abhängig vom Status Quo in Hinblick auf die Verknüpfung der Themen Gesundheit und Nachhaltigkeit können sich Unternehmen auf einer der drei Stufen einordnen: Start-/Pionierphase, Umsetzungsphase, Monitoringphase. Pro Stufe wurden Praxisanregungen für gesunde und nachhaltige Arbeitsplätze erarbeitet, die Unternehmen dabei unterstützen, 1) konkrete erste Schritte in Richtung Verknüpfung der beiden Themen zu setzen, 2) die Themen langfristig und strukturell miteinander zu verbinden und 3) die Wirksamkeit bestehender Maßnahmen zu überprüfen.
Schlussfolgerung
Angesichts der komplexen Herausforderungen rund um den Klimawandel und weitere gesellschaftliche Entwicklungen weist die Verknüpfung von BGF und Nachhaltigkeit wertvolle Synergien auf (z.B. Co-Benefits). Dabei sind das Commitment der Führungskräfte sowie der gemeinsame Wille in einem Betrieb, sich der Verknüpfung zu widmen, zentrale Gelingensbedingungen. Betriebe stehen vor der Aufgabe, über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten zu berichten, wobei der Faktor „Mitarbeitende“ eine zentrale Rolle einnimmt. Das Argumentarium kann bei der Überzeugungsarbeit helfen. Qualitätskriterien bieten eine Orientierung für die praxisnahe Verknüpfung von Gesundheit und Nachhaltigkeit im Setting Betrieb. Eine regelmäßige Neubewertung des Erfüllungsgrades der Kriterien ist empfehlenswert, um die Weiterentwicklung im jeweiligen Betrieb zu gewährleisten. Die Praxisanregungen bieten eine Sammlung an konkreten Maßnahmen und Schritten, die gesetzt werden können.
Item Type: | Conference or Workshop Item (Speech) |
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Additional Information: | Wurde als Vortrag und als Poster eingereicht. |
Subjects: | Fonds Gesundes Oesterreich |
Date Deposited: | 26 Sep 2025 06:44 |
Last Modified: | 26 Sep 2025 06:44 |
URI: | https://jasmin.goeg.at/id/eprint/4803 |