Antony, Gabriele; Gaiswinkler, Sylvia (2019): Good-Practice-Beispiele der Gesundheitsförderung mit Fokus auf Förderung sozialer Teilhabe im Alter. Gesundheit Österreich, Wien.

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Abstract

Aufgrund der weltweit beobachtbaren demografischen Entwicklungen hin zu langlebigen Gesellschaften sind Fragestellungen rund um das Thema Gesundes und aktives Altern höchst aktuell. Im Jahr 2019 beschäftigte sich der „Dialog gesund & aktiv altern“ mit dem Schwerpunkt Förderung sozialer Teilhabe im Alter. Die Dialog-Gruppe setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz, des Fonds Gesundes Österreich sowie des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger zusammen und agiert politikfeldübergreifend. Die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) wurde von Mitgliedern der Dialog-Gruppe beauftragt, Good-Practice-Beispiele der Gesundheitsförderung mit Fokus auf soziale Teilhabe im Alter zu erheben, die für eine Umsetzung in Österreich geeignet wären. Von besonderem Interesse sind dabei die verwendeten Methoden bzw. Zugänge für die Umsetzung und Zielgruppenerreichung. Die Ergebnisse sollen die zukünftigen Aktivitäten der Dialog-Gruppe unterstützen und Informationen für institutionelle bzw. strategische Umsetzungspartner/-innen und Akteurinnen/Akteure des Dialogs bereitstellen. Zunächst wurden die theoretische Einordnung und zentrale Begriffsdefinitionen erarbeitet. Die Recherche der Good-Practice-Beispiele basiert auf einer orientierenden Literatursuche in mehreren Datenbanken und Websites sowie auf 11 Interviews mit nationalen und internationalen Expertinnen und Experten. Die Arbeitsgruppe des „Dialogs gesund & aktiv altern“ ergänzte weitere Good-Practice-Beispiele. Die Analyse und Beschreibung der Good-Practice-Beispiele erfolgte nach deren methodischen Ansätzen zur Förderung sozialer Teilhabe im Alter, ihren Strukturen, zeitlichen Verläufen und besonderen Merkmalen, um einen gesamthaften Überblick zu ermöglichen. Es konnten insgesamt 13 Good-Practice-Beispiele identifiziert werden. Diese sind auf unterschiedlichen Ebenen (Makro-, Meso-, Mikroebene) angesiedelt. Zentrale Elemente der Programme und Projekte waren das Aufsetzen eines „Age-friendly City“-Konzepts, (nationale) Initiativen als Dach für Fördercalls, aufsuchende Arbeit, lokale Nachbarschaftsangebote, Case Management, Einbindung der Zielgruppe in Entscheidungsprozesse, Peer-to-Peer-Ansätze, Netzwerkarbeit, gezielter Umgang mit Diversität und eine Sensibilisierung durch Kampagnen und Organisationsentwicklung. Neben den angewandten Methoden beinhaltet der vorliegende Bericht auch Kurzbeschreibungen der einzelnen Programme und Projekte sowie Einblicke in Herausforderungen und Lernerfahrungen. Bei den identifizierten Good-Practice-Beispielen besitzen die Vernetzung und der Zugang zu bzw. Aufbau von Kooperationen sowie die Einbindung der Zielgruppe in die operative Gestaltung einen hohen Stellenwert. Als zentrale Herausforderungen werden die strukturelle Verankerung von Projekten/Programmen sowie eine langfristige Finanzierung gesehen. In der Analyse der Good-Practice-Beispiele zeigt sich, dass politisches Commitment im Sinne eines HiAP-Ansatzes ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Umsetzung ist. Außerdem sind dafür eine nachhaltige Finanzierung, die Kooperation mit den relevanten Institutionen bzw. Organisationen, die Einbeziehung der Zielgruppe in die Umsetzung sowie ein kostenloses bzw. kostengünstiges Angebot für die Zielgruppe wichtig. Forschungsbedarf besteht insbesondere im Bereich ältere Menschen mit Migrationshintergrund und in Hinblick auf unterschiedliche Teilhabe nach Geschlecht.

Item Type: Monograph (Project Report)
Subjects: OEBIG > Gesundheit, Gesellschaft und Chancengerechtigkeit
Date Deposited: 10 Feb 2020 21:28
Last Modified: 05 Jan 2021 12:45
URI: https://jasmin.goeg.at/id/eprint/1134