Antony, Katharina (2021): Wirksamkeit von Anti‐Stigma‐Maßnahmen im Bereich psychischer Erkrankungen bei der Zielgruppe Kinder und Jugendliche – Kurzrecherche. Gesundheit Österreich, Wien.

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Abstract

Zielsetzung der vorliegenden (Kurz‐)Recherche ist, einen systematischen Überblick über die vorliegende Evidenz zum Thema Wirksamkeit von Anti‐Stigma‐Maßnahmen in der Zielgruppe Kinder und Jugendliche zu geben. Anhand einer systematischen Literatursuche und festgelegter Ein- und Ausschlusskriterien konnte eine systematische Übersichtsarbeit zu dieser Fragestellung identifiziert werden, darüber hinaus fanden zehn Studien, die Wirkungen von Anti-Stigma-Maßnahmen u. a. auf einen der Stigmamechanismen – Wissen/Einstellungen, Affekt oder intendiertes Verhalten bzw. Verhalten mit einem Nachbeobachtungszeitraum von zumindest zwei Wochen nach Abschluss der Intervention – untersuchten, Eingang in die narrative (textliche und tabellarische) Zusammenschau. In der systematischen Übersichtsarbeit wird die Frage, welche Elemente zu einer erfolgreichen (nachhaltig wirksamen) Anti‐Stigma‐Maßnahme beitragen, nicht abschließend beantwortet, da die berücksichtigten Studien, die signifikante positive Effekte auf Stigma zeigten, keine konsistenten Elemente aufweisen. Seither sind weitere Studien erschienen, welche die nachhaltige Wirkung von Anti‐Stigma‐Maßnahmen untersuchen: Auch wenn diese Studien weiterhin teils unterschiedliche Ergebnisse hinsichtlich der Effekte auf die Reduktion von Stigma zeigen, belegt ihre Mehrzahl positive Effekte auf Einstellungen, Affekte (wie Angst), aber auch auf intendiertes Verhalten. Aufgrund der Heterogenität der in den Studien untersuchten Interventionen hinsichtlich Konzeption und Dauer der einzelnen Maßnahmen, der spezifischen Zielgruppen und des Kontexts der Interventionen (z. B. inklusive Schulen) sowie der unterschiedlichen Untersuchungsergebnisse sind keine allgemeingültigen Aussagen zur Wirksamkeit von Anti-Stigma-Maßnahmen bei Kindern und Jugendlichen möglich. Vor dem Hintergrund der berücksichtigten Evidenz ergibt sich daraus die Empfehlung, Anti‐Stigma‐Maßnahmen bei einer Anwendung im regionalen Kontext weiterhin zu evaluieren.

Item Type: Monograph (Project Report)
Subjects: Internationales, Policy, Evaluation und Digitalisierung
Date Deposited: 09 Jan 2022 10:51
Last Modified: 14 Aug 2022 10:42
URI: https://jasmin.goeg.at/id/eprint/1912