Ecker, Sandra; Marbler, Carina; Winkler, Petra (2021): Gesundheitsförderung und Klimawandel. Eine theoretische Annäherung. Gesundheit Österreich, Wien.
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Abstract
HINTERGRUND: Der Klimawandel stellt eine der größten Bedrohungen für die Bevölkerungsgesundheit dar, und die diversen damit verbundenen Gesundheitsrisiken werden immer dringlicher – wobei insbesondere vulnerable Bevölkerungsgruppen mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert werden. Manche Klimaschutz‐ wie auch Klimawandelanpassungsmaßnahmen können mit gesundheitlichen „co‐benefits“ einhergehen oder sind per se Gesundheitsförderungsmaßnahmen. Vermutlich hätte eine intersektorale Zusammenarbeit großes Potenzial, Klima zu schützen und Gesundheit zu fördern. Um eine solide Basis für eine gute intersektorale Zusammenarbeit zu schaffen und eine klare Definition der gemeinsamen Schnittstelle der Bereiche Gesundheitsförderung und Klimaschutz/Klimawandelanpassung festzuhalten und auch Ansatzmöglichkeiten der Zusammenarbeit und mögliche Kooperationspartnerinnen (Organisationen, Einrichtungen) aufzuzeigen, gab der FGÖ den vorliegenden Bericht in Auftrag. *** METHODEN: Diesem Bericht liegt eine selektive Literaturrecherche zugrunde, welche insbesondere auf Google und PubMed durchgeführt wurde, u. a. mit folgenden Suchwörtern: Gesundheitsförderung, Schnittstelle, Klima, Klimaschutz, Klimawandelanpassung. Außerdem konnte auf Literatur zurückgegriffen werden, die auf einem vom Frühling 2021 datierenden Scoping Review basiert und den Konnex Gesundheit und Klimaschutz/Klimawandelanpassung behandelt. Darüber hinaus unterstützten Expertinnen und Experten aus dem Klimabereich bei der Listenzusammenstellung relevanter Organisationen und Einrichtungen mit Klimabezug. *** ERGEBNISSE: Die Hebel für schlechte Gesundheit, gesundheitliche Ungleichheiten, Umweltzerstörung und Klimawandel sind im Wesentlichen die gleichen. Bestehende soziale Ungleichheit, institutionelle Machtverhältnisse und bestehende Systeme, die uns versorgen, wirken auf die Möglichkeiten für menschliche und planetare Gesundheit. Auf dieser Ebene gibt es daher gemeinsame Ansatzpunkte, die in erster Linie die Politik‐ und Strategieentwicklung sowie Systemveränderungen betreffen. In den weiteren Klima‐ und Gesundheitsprozessen gibt es zudem Möglichkeiten, gemeinsam aktiv zu werden, um „co‐benefits“ statt „co‐harms“ zu schaffen, und zwar in erster Linie durch eine Entwicklung von Gemeinden und Wohnumgebungen und eine entsprechende Kompetenzentwicklung. Ziel der gemeinsamen Aktivitäten ist es, Gesundheit zu fördern, gesundheitliche Chancengerechtigkeit sicherzustellen, den Klimawandel hintanzuhalten und auf dessen Auswirkungen durch eine entsprechende Förderung der Resilienz zu reagieren. Am besten scheint dies in den Bereichen Mobilität, Ernährung und Wohnen/Raumplanung umzusetzen zu sein. Diese sind, für sich gesehen, große Treiber für den Klimawandel, werden durch ihn beeinträchtigt und tragen viel gesundheitsförderndes Potenzial in sich.
Item Type: | Monograph (Project Report) |
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Subjects: | OEBIG > Gesundheit, Gesellschaft und Chancengerechtigkeit |
Date Deposited: | 19 Jan 2022 08:36 |
Last Modified: | 13 Feb 2022 19:50 |
URI: | https://jasmin.goeg.at/id/eprint/1923 |