Die öffentliche Beschaffung von Arzneimitteln ist eine strategische Politikmaßnahme, die darauf ausgerichtet ist, den Wettbewerb zu fördern, den Zugang zu Arzneimitteln zu verbessern und weitere wichtige Politikziele (z. B. Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Krisenvorsorge) umzusetzen. In der vorliegenden Studie wurden die Beschaffungspraktiken in 32 europäischen Ländern (27 EU-Mitgliedstaaten, EWR/EFTA-Mitgliedsländer und das Vereinigte Königreich) erhoben und vergleichend analysiert. Der Bericht präsentiert Ergebnisse zur Organisationsform der Beschaffung von verschiedenen Arzneimitteln in den untersuchten Ländern (individuelle Beschaffung durch die jeweilige Gesundheitseinrichtung, gemeinsame Beschaffung im Rahmen einer Kooperation mehrerer Beschaffungsstellen und zentrale Beschaffung durch nationale oder regionale Beschaffungsstellen), zur Anwendung verschiedener Methoden und Instrumente (einschließlich unterschiedlicher Zuschlagskriterien, wie des Kriteriums „wirtschaftlich günstigstes Angebot“) und zu spezifischen Formen der Beschaffung im Krankenhaussektor. Es wird aufgezeigt, wie sich unterschiedliche Beschaffungspraktiken auf diverse Politikziele (Zugang zu Arzneimitteln, Erschwinglichkeit und Verfügbarkeit von Arzneimitteln, Versorgungssicherheit, wettbewerbsfähiger Markt, Klimaschutz und Unterstützung der Krisenvorsorge) auswirken können. Neben Informationen zum Einsatz von unterstützenden Maßnahmen, wie Horizon Scanning und Health Technology Assessment, sowie Erfahrungen mit länderübergreifenden gemeinsamen Beschaffungen enthält die Studie zahlreiche Best-Practice-Beispiele zur Optimierung der öffentlichen Beschaffung von Arzneimitteln in Europa.