Ecker, Sandra; Fenz, Lydia; Rojatz, Daniela (2023): Social Prescribing. Auswertung der Bedarfs‐ und Vermittlungsdoku. Ergebnisbericht. Gesundheit Österreich, Wien.
Auswertung Doku 2022_bf.pdf
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Abstract
HINTERGRUND: Social Prescribing gilt als innovativer Ansatz, um gesundheitsrelevante nichtmedizinische Bedarfe
und Bedürfnisse systematisch zu adressieren. Berufsgruppen in der Primärversorgung werden dafür sensibilisiert, auf solche Bedürfnisse zu achten und Patientinnen und Patienten im Bedarfsfall an eine Fachkraft mit Link‐Working‐Funktion zu vermitteln, die mit ihnen deren Bedürfnisse und
Ressourcen herausarbeitet und sie an passende regionale Angebote vermittelt. Im Jahr 2021 wurde erstmals ein Fördercall Social Prescribing in der Primärversorgung zum Auf‐ und Ausbau von Social Prescribing in entsprechenden Einrichtungen und zur Ermöglichung von
Umsetzungserfahrungen ausgerufen. Neun Einrichtungen konnten gefördert und sechs Monate beim Aufbau unterstützt werden (Juli bis Dezember 2021). Aufgrund der kurzen Implementierungsphase wurde ein Follow‐up‐Call ausgerufen, um Social Prescribing in den Einrichtungen stärker zu verankern. Sechs Einrichtungen aus dem ersten Fördercall nahmen daran teil. Im vorliegenden Bericht finden sich die Auswertungen der Bedarfs‐ und Vermittlungsdoku von zwei der sechs Einrichtungen. Dokumentiert wurde auf freiwilliger Basis. *** METHODE: Die Bedarfs‐ und Vermittlungsdoku besteht aus 27 Fragen zu den Bereichen Einstieg, Angaben
zur Person, Ressourcen und Belastungen der Person, die Link Working in Anspruch nimmt, Vermittlung, Zwischenbilanz/Vermittlungsabschluss. Im Zeitraum September bis Dezember 2022 wurden Daten von 44 Personen dokumentiert, dies entspricht 12,6 Prozent aller beratenen Personen. ***ERGEBNISSE: Die Vermittlung erfolgte innerhalb der Einrichtungen, insbesondere durch Ärztinnen und Ärzte.
Link‐Working‐Beratung erfuhren insbesondere Alleinlebende und Personen, die nicht (mehr) erwerbstätig waren. Die Personen hatten durchschnittlich 4,4 Bedarfe. Der häufigste Vermittlungsgrund (aus Sicht der Person, die Link Working in Anspruch nahm) war „eigene körperliche Gesundheit (Umgang mit Erkrankung(en), Beeinträchtigung(en) etc.)“. Eine Weitervermittlung war bei 67 Prozent der dokumentierten Personen (n = 24) möglich. Die Begleitung durch Link Working
beanspruchte durchschnittlich drei Stunden und bestand im Durchschnitt aus drei Beratungsterminen. *** SCHLUSSFOLGERUNGEN: Eine freiwillige Dokumentation der Link‐Working‐Beratungen findet kaum statt. Das Dokumentationstool gilt es daher zu überarbeiten und anwenderfreundlicher zu gestalten. Die verfügbaren Daten zeigen, dass Social Prescribing benachteiligte Bevölkerungsgruppen erreicht und dadurch einen Beitrag zur gesundheitlichen Chancengerechtigkeit leistet.
Item Type: | Monograph (Project Report) |
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Subjects: | OEBIG > Gesundheit, Gesellschaft und Chancengerechtigkeit |
Date Deposited: | 15 May 2023 17:13 |
Last Modified: | 15 May 2023 17:13 |
URI: | https://jasmin.goeg.at/id/eprint/2843 |