Rojatz, Daniela; Antosik, Jennifer; Ecker, Sandra; Fenz, Lydia; Haas, Sabine (2023): Social Prescribing. Entwurf eines Idealmodells für Österreich. Wissenschaftlicher Bericht. Gesundheit Österreich, Wien.
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Abstract
HINTERGRUND: Social Prescribing gilt als innovativer Ansatz, um in der Primärversorgung gesundheitsbezogene,
psychosoziale und emotionale Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten zu erkennen und systematisch zu adressieren. Patientinnen und Patienten werden von den Gesundheitsberufen, insbesondere von Ärztinnen und Ärzten, an eine Fachkraft mit LinkWorkingFunktion vermittelt. Gemeinsam mit der Patientin oder dem Patienten werden Unterstützungsbedarfe und Ressourcen
ermittelt und sie oder er wird an unterstützende, regionale Angebote (aus dem kommunalen oder freiwilligen Bereich) weitervermittelt mit dem Ziel, soziale Teilhabe und Gesundheitskompetenz zu stärken und so gesundheitliche Chancengerechtigkeit zu fördern. Aufgrund der Breite des Ansatzes und der Tatsache, dass es bereits Projekte in Österreich gibt, bei denen versucht wird, den Gesundheits und Sozialbereich zusammenzudenken, spricht Social
Prescribing viele Akteurinnen und Akteure an. Aus diesem Grund wird nach dem Vorbild der Frühen Hilfen ein Entwurf für ein Idealmodell von Social Prescribing für die österreichische Praxis vorgelegt. Damit soll ein Minimalrahmen dafür definiert werden, ab wann von „Social Prescribing“ gesprochen werden kann, welcher auch für den weiteren Ausbau herangezogen werden kann. ***METHODEN: Für die Entwicklung der Eckpunkte des Idealmodells wurden mehrere Zugänge kombiniert:
Literaturrecherche, praktische Umsetzungserfahrungen im Rahmen der Fördercalls Social Prescribing in der Primärversorgung, Austausch mit der Steuerungsgruppe und dem Sounding Board sowie internationaler Austausch mit EuroHealthNet und der Global Social Prescribing Alliance. ***ERGEBNISSE: Social Prescribing als Ansatz zur systematischen Adressierung gesundheitsbezogener psychosozialer und emotionaler Bedürfnisse und Link Working als Methode zur Ermittlung der Bedarfe und
Ressourcen sowie zur Weitervermittlung an regionale Angebote aus dem kommunalen oder Freiwilligenbereich sind per se nicht auf die medizinische Primärversorgung beschränkt. Auch anderenorts, z. B. im Rahmen von Community Nursing, wird die Methode Link Working umgesetzt. Das Idealmodell fokussiert auf die Umsetzung von Social Prescribing in der Primär und pädiatrischen Versorgung. Diese bieten sich an, weil viele Menschen (jede fünfte Konsultation) Einrichtungen der
medizinischen Primärversorgung aufgrund gesundheitsbezogener psychosozialer und emotionaler Bedürfnisse aufsuchen.
Social Prescribing bietet eine Möglichkeit, die Primärversorgung durch eine verstärkte Kooperation
mit dem kommunalen Bereich sowie die Förderung gesundheitlicher Chancengerechtigkeit und sozialer Teilhabe an regionalen Angeboten zu entlasten.
Item Type: | Monograph (Project Report) |
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Subjects: | OEBIG > Gesundheit, Gesellschaft und Chancengerechtigkeit |
Date Deposited: | 23 Oct 2023 09:40 |
Last Modified: | 09 Nov 2023 13:33 |
URI: | https://jasmin.goeg.at/id/eprint/3049 |