Haas, Sabine; Antony, Gabriele; Bengough, Theresa; Kidritsch, Anita; Unger, Theresia; Weigl, Marion (2019): Frühe Hilfen – Sensibilisierung des niedergelassenen medizinischen Bereichs. Gesundheit Österreich, Wien.
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NZFH_Sensibilisierung niedergelassener medizinischer Bereich_2019_Endbericht_bf.pdf
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Abstract
Hintergrund
Frühe Hilfen unterstützen Familien in belastenden Lebenssituationen in der Zeit einer Schwangerschaft und der ersten drei Lebensjahre eines Kindes. Zentral für die Erreichbarkeit der Familien ist der aktive und systematische Zugang über Fachkräfte und Institutionen, die mit schwangeren Frauen und Familien mit Kleinkindern in Kontakt sind. Dem Gesundheitsbereich kommt dabei eine besondere Rolle zu, da (nahezu) alle Familien in dieser Lebensphase Gesundheitsdienstleistungen in Anspruch nehmen. Die bisherigen Erfahrungen der praktischen Umsetzung zeigen, dass die Sensibilisierung im niedergelassenen medizinischen Bereich bisher nicht gut gelingt.
Methoden
Es wurden Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern von wichtigen Berufsgruppen / Fachbereichen des niedergelassenen medizinischen Bereichs (Allgemeinmedizin, Gynäkologie, Hebammen, Pädiatrie und Primärversorgung) geführt. Des Weiteren wurden durch mehrere Fokusgruppen mit Müttern die primären Zielgruppen von Frühen Hilfen eingebunden. Ergänzend fanden themenspezifische Vernetzungstreffen mit Frühe-Hilfen-Koordinatorinnen und –Koordinatoren und Netzwerkmanagerinnen/-managern der Frühe-Hilfen-Netzwerke statt und es wurde Feedback
von den Projektgremien des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH.at) eingeholt.
Ergebnisse
Der Ordinationsalltag einer niedergelassenen ärztlichen Einzelpraxis macht es eher schwierig, die psychosoziale Situation von Familien in den Blick zu nehmen und benötigte Unterstützungsangebote zu vermitteln. Die Sensibilisierung kann vor allem dann gelingen, wenn die relevanten niedergelassenen medizinischen Berufsgruppen im jeweiligen Fachbereich adressiert und bei der Aufgabe der Vermittlung zu den Frühen Hilfen unterstützt werden. Zu diesem Zweck wurden im Rahmen des Projekts Fortbildungen konzipiert und Gesprächsleitfäden sowie weitere unterstützende Materialien entwickelt. Der Einbezug von Familien als direkte Zielgruppe der Frühen Hilfen gab wichtige Einblicke und führte zu Adaptierungen des Informationsmaterials.
Schlussfolgerungen
Die Sensibilisierung der niedergelassenen Gesundheitsberufe braucht zum einen den direkten Kontakt und zum anderen die intensive Kooperation mit Institutionen und zentralen Ansprechpersonen der jeweiligen Gruppe. Insofern hat die Durchführung dieses Projekts bereits eine Wirkung in Hinblick auf die Sensibilisierung. Das Interesse an Frühen Hilfen ist groß, die Berücksichtigung im Alltag braucht aber Unterstützung. Die Verbreitung der im Rahmen des Projekts entwickelten Aktivitäten und Materialien muss insbesondere über die etablierten Informationskanäle und –foren der jeweiligen Fachbereiche und Berufsgruppen erfolgen.
Item Type: | Monograph (Other) |
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Subjects: | OEBIG > Gesundheit, Gesellschaft und Chancengerechtigkeit |
Date Deposited: | 13 Jan 2025 07:44 |
Last Modified: | 13 Jan 2025 07:44 |
URI: | https://jasmin.goeg.at/id/eprint/4195 |