Vogler, Sabine; Haasis, Manuel Alexander; Dedet, Guillaume; Lam, Janice; Bak Pedersen, Hanne (2018): Medicines Reimbursement Policies in Europe. WHO Regional Office for Europe. ISBN 9789289053365
WHO_Euro_PharmaReimbursement-eng_2018.pdf
Download (7MB) | Preview
Abstract
Die Studie vergleicht und analysiert angewandte Arzneimittelerstattungsmodelle und -systeme in 53 Ländern der WHO-Region Europa (nach WHO-Definition). Informationen zu nationalen Erstattungsmodellen wurden mittels vorausgefüllter Fragebögen, die an im PPRI-Netzwerk vertretene Behörden für Arzneimittelpreisbildung und -erstattung geschickt wurden, Literaturrecherche und qualitativer Interviews mit nationalen Entscheidungsträgerinnen und -trägern in der Arzneimittelpolitik und Forschenden erhoben. Um die Relevanz der unterschiedlichen Erstattungsmodelle zu veranschaulichen, wurde exemplarisch für bestimmte Arzneimittel die tatsächliche Zuzahlungsbelastung ermittelt, die für verschiedene Bevölkerungsgruppen in ausgewählten Ländern bei Medikamenten im niedergelassenen Sektor anfällt.
Während im stationären Bereich in fast allen untersuchten Ländern keine Zuzahlungen bei Arzneimitteln eingehoben werden, bestehen im niedergelassenen Sektor unterschiedliche Formen der Selbstbeteiligung von Patientinnen und Patienten an den Arzneimittelausgaben. Häufig müssen Patientinnen und Patienten einen prozentuellen Anteil des Arzneimittelpreises aus eigener Tasche bezahlen; zudem gibt es in mehreren Ländern Rezeptgebühren und/oder Franchisemodelle, bei denen die öffentliche Hand erst nach einer bestimmten Eigenbeteiligung der Patientinnen und Patienten die Kosten für Medikamente übernimmt. In Ländern der Region Europa wurden Mechanismen geschaffen, um bestimmte Bevölkerungsgruppen vor übermäßigen Zuzahlungen bei Arzneimitteln zu schützen: Geringes Einkommen, bestimmte Krankheiten oder Behinderungen und Alter gehören zu den wichtigsten Gründen für eine Ermäßigung oder Befreiung von Zuzahlungen. Die Analyse der tatsächlichen finanziellen Belastung deutet darauf hin, dass Zuzahlungen eine erhebliche finanzielle Belastung für Patientinnen und Patienten darstellen können, insbesondere in wirtschaftlich schwächeren Ländern. Als Good-Practice-Modelle für einen verbesserten Zugang zu Arzneimitteln und für Schutz vor übermäßigen Zuzahlungen wurden eine klare Prioritätensetzung, eine evidenzbasierte Entscheidungsfindung, transparente Prozesse, Zuzahlungsausnahmebestimmungen für besonders schutzbedürftige sozioökonomische Gruppen, Nutzung niedrigpreisiger Arzneimittel, regelmäßige Evaluierungen und die strategische Ausgestaltung von Politikmaßnahmen identifiziert.*****This report reviews and analyses different reimbursement policies for medicines applied by countries in the WHO European region. The study used a mixed methods approach including primary data collection through a questionnaire addressing the competent authorities included in the Pharmaceutical Pricing and Reimbursement Information (PPRI) network, a literature review, qualitative interviews with authorities and researchers in selected case study countries, and a cross-country analysis of the actual financial burden for patients. The study found that while almost all countries provide full coverage for medicines in the inpatient sector, patients can be asked to co-pay for reimbursable medicines in the outpatient sector. As a commonly applied co-payment patients pay a defined share of the price of a medicine; in addition, prescription fees and/or deductibles are also in place in some countries. In the countries of the WHO European region, mechanisms have been established to protect defined population groups from excessive co-payments for medicines; key reasons for reductions of and exemptions from co-payments include low income, defined diseases or disabilities and age. The analysis of the actual financial burden suggested that co-payments may pose a substantial financial burden for patients, particularly in lower-income countries. The report identified several principles aiming to improve affordable access to medicines and protect people from excessive out-of-pocket co-payments. These include clear priority-setting processes, evidence-based decision-making, transparent processes, consideration of vulnerable population groups, making use of the efficiency of lower-priced medicines, regular evaluations and strategic design of policy measures.
Item Type: | Book |
---|---|
Subjects: | OEBIG > Pharmaoekonomie |
Date Deposited: | 12 Aug 2018 19:30 |
Last Modified: | 12 Aug 2018 19:30 |
URI: | https://jasmin.goeg.at/id/eprint/421 |