Fröschl, Barbara (2024): Screenings in Europa - Erfolgsmodelle und Best Practices. 17. Symposiums Integrierte Versorgung des CCIV, 24. Oktober 2024, Wien.

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Abstract

Screenings in Europa- Erfolgsmodelle und Best Practice
Hintergrund: Eine Empfehlung des Europäischen Rats aus dem Jahr 2003 in Bezug auf Krebsscreenings hält fest, dass eine sehr gute Evidenzbasis für den Nutzen von Screeningprogrammen in Bezug auf Brustkrebs und Darmkrebs sowie eine gute Evidenzbasis hinsichtlich Gebärmutterhalskrebs besteht. Empfohlen wird eine systematische Implementierung populationsbezogener Screeningprogramme für diese Krebsentitäten. In Österreich hält das Krebsrahmenprogramm 2014 als operatives Ziel fest, dass Programmscreenings, insbesondere zur Früherkennung von Darmkrebs und Gebärmutterhalskrebs implementiert werden sollen.
Situation Screening-Programme in Europa: In Europa gibt es in 27 von 32 Ländern ein organisiertes Darmkrebs- Screeningprogramm und in 21 Ländern ein organisiertes Gebärmutterhalskrebs-Screeningprogramm.
Good Practice Beispiel niederländisches Darmkrebs-Screeningprogramm: Das niederländische Darmkrebsvorsorgeprogramm richtet sich an Männer und Frauen im Alter von 55 bis 75 Jahren und erreicht mit 71 % eine deutlich höhere Teilnahmerate als in Deutschland (15–20 %, Löffelmann 2021). Etwa 2,2 Millionen Menschen werden jährlich zur zweijährlichen Teilnahme eingeladen. Das Programm wird vom nationalen Institut für Public Health und Umwelt organisiert und durch verständliche Informationsmaterialien unterstützt. Diese umfassen eine Vorankündigung, ein Einladungsschreiben mit dem Stuhltest, Erinnerungsschreiben bei Nichtteilnahme sowie Ergebnisberichte und Terminangebote bei positiven Tests. Die Informationen stehen in sechs Sprachen zur Verfügung, begleitet von bebilderten Anleitungen und Videos.
Status Quo in Österreich: In Österreich gibt es momentan nur zu Brustkrebs ein organisiertes Screening-Programm. Zu Darmkrebs und Gebärmutterhalskrebs gibt es opportunistische Screenings (z.B. im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung). Zu Darmkrebs gibt es zusätzlich das Projekt, Koloskopie-Einladesystem in Vorarlberg, sowie das Projekt B-PREDICT im Burgenland.
Schlussfolgerungen: Internationale Empfehlungen und evidenzbasierte Studien befürworten die Implementierung populationsbezogener Darmkrebs-- und Gebärmutterhalskrebs- Screeningprogramme, um Mortalität und Morbidität zu senken. Aus Erfahrungen anderer Länder und den internationalen Empfehlungen lassen sich wertvolle Lernerfahrungen für die erfolgreiche Umsetzung, insbesondere im Hinblick auf den Zugang, ableiten.

Item Type: Conference or Workshop Item (Lecture)
Uncontrolled Keywords: Screening
Subjects: Internationales, Policy, Evaluation und Digitalisierung
Date Deposited: 20 Feb 2025 10:09
Last Modified: 20 Feb 2025 10:09
URI: https://jasmin.goeg.at/id/eprint/4327