Laschkolnig, Anja; Degelsegger-Márquez, Alexander; Dick, Daniel (2024): Entwicklung einer eHealth-Strategie für Österreich. ÖGPH Jahrestagung 2024, 18. Oktober 2024, Innsbruck.
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Herausforderung Österreich verfügt über ein hoch funktionales öffentliches Gesundheitswesen, das durch eine etablierte eHealth-Infrastruktur unterstützt wird. Diese bildet eine Basis für die Anwendung von digitalen Lösungen, wobei als eine zentrale Infrastruktur die elektronische Gesundheitsakte (ELGA) zu nennen ist. Die Infrastruktur selbst wie auch darüber bereitgestellte Anwendungen werden kontinuierlich weiterentwickelt (vgl. zum Beispiel den eImpfpass). Was bisher fehlt und angesichts der Herausforderungen im Public Health-Bereich (wie z.B. alternde Bevölkerung) immer wichtiger wird, ist eine konsolidierte, bundesweite Strategie für die Digitalisierung in Gesundheit und Pflege.
Problemstellung Im Dezember 2022 wurde von der Bundes-Zielsteuerungskommission die Entwicklung einer österreichischen eHealth-Strategie beauftragt. Für die Erarbeitung wurde eine ‚Arbeitsgruppe eHealth-Strategie‘ des Ständigen Koordinierungsausschusses unter Vorsitz des BMSGPK eingesetzt, die, durch die Gesundheit Österreich GmbH unterstützt, von Q1/2023-Q3/2023 eine erste Version einer österreichischen eHealth-Strategie ausarbeitete.
Die zweite Phase des Strategieprozesses (Q4/2023-Q2/2024) beinhaltete einen partizipativen Stakeholderprozess mit dem Ziel, den Entwurf der eHealth-Strategie weiterzuentwickeln und zu finalisieren. Hierfür wurde der Entwurf im Rahmen einer Veranstaltung präsentiert und in einem Weltcafe-Setting diskutiert. Anschließend wurden operative Ziele und Maßnahmen in Interviews sowie in sechs an den strategischen Zielen orientierten Arbeitsgruppen diskutiert. Die Ergebnisse dieses Prozesses bildeten die Grundlage für die Finalisierung der eHealth-Strategie im Juni 2024.
Ergebnisse Die eHealth-Strategie begründet eine auch in der Gesundheitsreform 2023 verankerte, von allen relevanten Systemakteurinnen und -akteuren getragene Vision der Nutzung von Digitalisierung in Gesundheit und Pflege. Sie definiert Ziele und Maßnahmen für einen Zeitraum von 2024 bis 2030. Diese beschränken sich nicht auf technische Entwicklungen, sondern verstehen Digitalisierung als Mittel, bei dessen Einsatz erstens eine Vielzahl an Rahmenbedingungen mitgedacht werden müssen (bestehende Prozesse, Datenverfügbarkeit, etc.) und zweitens begleitende Maßnahmen (z.B hinsichtlich digitaler Gesundheitskompetenz) notwendig sind.
Schlussfolgerungen und Empfehlungen Dass nun zum ersten Mal eine breit abgestimmte österreichische eHealth-Strategie vorliegt, ist für die Weiterentwicklung des öffentlichen Gesundheitswesens sowie für (Digital) Public Health eine Chance. Im Hinblick auf die Umsetzung der Ziele und Maßnahme ist eine Operationalisierung in Form einer Roadmap, ein Monitoring der Strategieumsetzung sowie eine Evaluierung der Strategieeffekte nötig. Für die Umsetzung der breiteren, auf Chancengerechtigkeit, Gesundheitskompetenz oder Innovativität ausgerichteten Maßnahmen wird es für die Strategieumsetzung auch Weiterentwicklungen der Gesundheitssystem-Governance brauchen.
Item Type: | Conference or Workshop Item (Lecture) |
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Uncontrolled Keywords: | eHealth, digital health, Digitalisierung |
Subjects: | Internationales, Policy, Evaluation und Digitalisierung |
Date Deposited: | 06 Mar 2025 09:02 |
Last Modified: | 11 Mar 2025 10:57 |
URI: | https://jasmin.goeg.at/id/eprint/4469 |