Weigl, Marion; Ofner, Tonja; Diez, Jessica (2024): Leitfaden für die Netzwerkarbeit als Methode der kommunalen/regionalen Gesundheitsförderung. Gesundheit Österreich, Wien.

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Abstract

Hintergrund
Dieser Leitfaden soll die Umsetzung von Netzwerkarbeit als Methode in der kommunalen Gesundheitsförderung unterstützen. Er beschäftigt sich sowohl mit der strukturellen Verankerung einer Netzwerkkoordination, die hauptverantwortlich für die Netzwerkarbeit ist, als auch mit den einzelnen Schritten bzw. Aktivitäten zum Aufbau und zur laufenden Pflege eines Netzwerks. Netzwerke bzw. vernetzte Formen der Zusammenarbeit spielen in Kommunen eine zunehmend wichtige Rolle in der Bewältigung von strukturellen und fachlichen Problemlagen. Durch gezielte Netzwerkarbeit sollen Angebote aus unterschiedlichen Bereichen gekoppelt und Parallelaktivitäten vermieden werden. Dadurch können Bedarfe von Menschen vor Ort ganzheitlich bearbeitet und kann der durch multikomplexe Problemlagen und die in der Folge zunehmende Diversifizierung der Angebote sowie neue rechtliche Grundlagen entstandene Abstimmungsbedarf untereinander besser umgesetzt werden. Die Prozesse, die bei der Entwicklung eines Netzwerks ablaufen bzw. zu beachten sind, haben durchaus Ähnlichkeiten mit jenen der Teambildung. Eine Orientierung an diesen Entwicklungsphasen eines Teams kann für Netzwerkkoordinatorinnen und -koordinatoren hilfreich sein.

Methode
Der vorliegende Leitfaden baut stark auf dem Leitfaden zum Auf- und Ausbau von regionalen Frühe-Hilfen-Netzwerken (Haas/Weigl 2023a) auf. Es fließen aber auch Umsetzungserfahrungen aus verschiedenen weiteren Konzepten wie Präventionsketten und -netzen, die ebenfalls stark auf Vernetzung setzen, sowie aus der kommunalen Gesundheitsförderung ein. Beispiele veranschaulichen die einzelnen Phasen bzw. Schritte, konkrete Tipps bzw. Hinweise zu passenden Materialien sollen die Umsetzung unterstützen.

Ergebnisse
Der Leitfaden unterscheidet drei Phasen des Netzwerkaufbaus: In der Planungsphase sind die ersten grundsätzlichen Überlegungen anzustellen und ist ein konkreter Auftrag abzuholen. In der Aufbauphase beginnt eine gemeinsame vertiefende inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Bedarf und der daraus ableitbaren thematischen Ausrichtung, der vorhandenen Struktur und Angebotspalette sowie mit Aspekten der Qualitätssicherung und Öffentlichkeitsarbeit. Diese Phase geht fließend in die laufende Pflege des Netzwerks über. In dieser Phase sind verschiedenste Vernetzungs- und Weiterentwicklungsaktivitäten zu setzen sowie das Erreichte gemeinsam zu reflektieren, aber auch bekannt zu machen. Partizipatives und transparentes Arbeiten, eine wertschätzende Haltung allen Netzwerkpartnerinnen und -partnern gegenüber und das gemeinsame Erfahren eines Nutzens der Vernetzung sind wesentliche Erfolgskriterien einer gelingenden Netzwerkarbeit.

Item Type: Monograph (Project Report)
Uncontrolled Keywords: Netzwerkarbeit, Netzwerkkoordination, kommunale Gesundheitsförderung
Subjects: OEBIG > Gesundheit, Gesellschaft und Chancengerechtigkeit
Date Deposited: 13 Mar 2025 14:25
Last Modified: 13 Mar 2025 14:25
URI: https://jasmin.goeg.at/id/eprint/4610