Rohrauer-Näf, Gerlinde; Plunger, Petra; Wosko, Paulina; Preiner, Barbara; Leitner, Klaus (2025): Kommunale Gesundheitsförderung für gesundes Altern in Gemeinden und Städten. Soziale Teilhabe älterer Menschen stärken. Policy Brief. Gesundheit Österreich, Wien.
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Abstract
In einer alternden Gesellschaft wird es immer wichtiger, adäquate Bedingungen für gesundes Altern und aktive sowie selbstbestimmte Teilhabe am Gemeinschaftsleben zu schaffen. In Österreich wird laut Prognosen der Anteil der über 65-Jährigen von 20,1 Prozent im Jahr 2024 auf 23,1 Prozent im Jahr 2050 steigen, was einem Anstieg von 1,8 Millionen auf 2,75 Millionen Personen entspricht. Besonders in ländlichen Regionen wird diese Entwicklung sichtbar sein, mit mehr alleinlebenden älteren Menschen sowie mehr hochaltrigen Menschen.
Die soziale Teilhabe ist entscheidend für ein gesundes und erfülltes Leben älterer Menschen. Ein gesundheitsförderndes kommunales Umfeld kann soziale Teilhabe unterstützen, den Zugang zu gesellschaftlichen, kulturellen und sozialen Angeboten erleichtern und sozialer Isolation und Vereinsamung entgegenwirken. Gemeinden und Städte spielen dabei eine zentrale Rolle, indem sie durch geeignete Maßnahmen der kommunalen Gesundheitsförderung die Lebensräume gestalten und damit die Teilhabechancen älterer Menschen gezielt stärken. Diese wichtige Rolle der Kommunen wird in zahlreichen nationalen und internationalen Strategiepapieren hervorgehoben.
Dieser Policy Brief beleuchtet die Bedeutung von Maßnahmen der kommunalen Gesundheitsförderung für gesundes Altern und zeigt auf, welchen Beitrag diese zur Unterstützung sozialer Teilhabe älterer Menschen leisten. Das Ziel dabei ist, die Lebensqualität älterer Menschen nachhaltig zu verbessern und gleichzeitig den sozialen Zusammenhalt in den Gemeinden und Städten zu stärken. Kommunen können in sechs konkreten Handlungsfeldern tätig werden, die sich auf bewährte Strategien und innovative Ansätze der kommunalen Gesundheitsförderung stützen:
• Angebote zur Gesundheitsförderung und Gesundheitskompetenz
• Nachbarschaftshilfe und Freiwilligenarbeit
• gesundheitsfördernde Lebensräume, Einrichtungen und Unternehmen
• Partizipation, Beteiligungs- und Entwicklungsprozesse
• Drehscheibe – Gesundheitsangebote vernetzen und vermitteln
• Daten und Evaluation zur Planung und Steuerung
Diese sechs Handlungsfelder beruhen auf jahrzehntelangen Erfahrungen mit kommunaler Gesundheitsförderung für gesundes Altern in Österreich, und auch zur Wirksamkeit der Maßnahmen in diesen Handlungsfeldern gibt es zahlreiche positive Erkenntnisse. Interessierte Kommunen können für die Umsetzung der Maßnahmen auf unterstützende Strukturen zurückgreifen:
So haben sich Netzwerke zu Gesunden Gemeinden und das Netzwerk Gesunde Städte etabliert, und zahlreiche Organisationen aus der Gesundheitsförderung und aus verwandten Bereichen sind in allen Bundesländern in der kommunalen Gesundheitsförderung tätig. In den nächsten Jahren wird die nachhaltige strukturelle Verankerung kommunaler Gesundheitsförderung für gesundes Altern eine zentrale Aufgabe sein. Damit kann im Sinne von Co-Benefits
auch ein Beitrag zur Bearbeitung aktueller Herausforderungen wie den Klimawandel (aktive Mobilität, gesunde, klimafreundliche Ernährung) geleistet werden. Es sind Aktivitäten auf allen Ebenen – jener des Bundes, jener der Länder und in den Gemeinden, sowie auf EU-Ebene – erforderlich, die gemeinsam entwickelt werden und aufeinander abgestimmt sind (z.B. im Rahmen von joint actions). Internationale Beispiele zeigen, dass eine gesetzliche Verankerung kommunaler Gesundheitsförderung, eine längerfristige Finanzierung, Bürgerbeteiligung und die Einbindung Freiwilliger, intersektorale Gremien zur Koordination und Entscheidungsfindung sowie strategische Planungskonzepte dabei unterstützend wirken.
Item Type: | Monograph (Other) |
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Subjects: | FGOE > Kompetenzzentrum Zukunft Gesundheit |
Date Deposited: | 30 Apr 2025 11:04 |
Last Modified: | 30 Apr 2025 14:25 |
URI: | https://jasmin.goeg.at/id/eprint/4667 |